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Predigten zu 2. Korinther 5,1

"Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, die Hütte, zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ein ewiges, in den Himmeln."

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Der Unterkunftsort nach dem Tod

"Wir wissen aber, so unser irdisch Haus dieser Hütte (Zelt) zerbrochen wird, dass wir einen Bau haben, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel."

Der Zustand nach dem Tod richtet sich genau nach dem Zustand, in dem wir uns vor dem Abscheiden befunden haben. Christlich leben, selig sterben: das ist die geordnete Aufeinanderfolge. Lustig leben, selig sterben: das ist die Lebensweisheit Satans und der Wahlspruch derer, die von ihm betrogen sind. Wer im Herrn Jesu gelebt hat, kommt zu ihm mit dem Abscheiden. Wer an ihn glaubt, der lebt, ob er gleich stirbt. Er stirbt überhaupt nicht, er schläft nur ein, um bei ihm zu erwachen. Nichts scheidet die Geliebten Gottes von ihm, auch der Tod nicht. Sie kommen nicht um, sondern heim, nichts kann die Schäflein Jesu aus seinen Händen reißen. - Paulus ist ganz gewiss, dass die Angehörigen Jesu sofort eine schöne Unterkunft finden, sobald das irdische Zelthaus abgebrochen wird. Wir wissen es zweifellos, dass wir einen Bau haben, nicht erst bekommen werden. Seelen, die durch Jesu Blut erlöst sind, irren nicht erst heimatlos umher. Sie bekommen gleich eine Wohnung in dem Bau, den Gott hergerichtet hat. "In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen." In diesem Lichtbau finden sie eine Stätte. Jesus hat sie schon bereitet. Eine liebliche Aussicht, die das Sterben erleichtern kann! "Heute wirst du mit mir im Paradiese sein", sagt der Heiland zum Schächer. Der Bau, den Gott selbst bereitet hat, ist also gleichbedeutend mit dem Paradies. Das Totenreich ist durch Jesu Tod für die Seinen zum Paradies geworden. Er ging ins Reich der Toten, aber nur um alle Frommen des Alten Bundes, die auf sein Kommen gewartet hatten, zu sammeln und mit sich ins Paradies zu nehmen. Wer keine Glaubens- und Lebensverbindung mit Jesu hatte, kommt ins Totenreich. Dies letztere ist nicht gleichbedeutend mit der Hölle. In der Übersetzung Luthers kommt dieser Unterschied nicht zum Ausdruck. Z. B.: "Du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen", das soll heißen: nicht dem Totenreich überlassen. Im Neuen Testament ist "Hades" der Ausdruck für Totenreich, "Gehenna" oder "Feuersee" der Ausdruck für Hölle. Menschen, die sich ganz und gar gegen die Wahrheit entschieden haben und Satans Werkzeuge geworden sind, kommen mit dem Tod sofort in die Gesellschaft der finsteren Geister. Solche, die noch nicht zu Jesu gelangt, aber auch noch nicht zu Feinden Gottes geworden sind, kommen ins Totenreich. Hier ist das Schicksal noch nicht für ewig entschieden (Offb. 20, 12). Wohl allen, die den Heiland schon jetzt ergreifen und sein völliges Eigentum werden!

Steh mir in den Todesstunden, Jesu, treuer Mittler, bei, dass mein End' auf deine Wunden mehr ein Schlaf als Sterben sei! Gib mir dort den neuen Leib, dass ich ewig bei dir bleib'!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Unser himmlisches Zuhause entspringt der Güte Gottes

Der wahre Christ darf getrost in die Zukunft blicken; denn ihn erwartet ein Zustand, der so glückvoll ist, wie die vollkommene Liebe ihn haben will! Niemand, der die Last der eigenen Sünden gespürt und den Klageruf unseres Erlösers auf Golgatha gehört hat: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«, kann seiner Seele jemals erlauben, auf der schwächlichen Hoffnung zu ruhen, die das landläufige Christentum anbietet. Er wird – und tatsächlich muss er das – auf der Vergebung und Reinigung bestehen, die uns der schreckliche Tod Christi erworben hat. »Den, der Sünde nicht kannte, hat er (Gott) für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm«, schreibt Paulus, und Luthers gewaltige Glaubensaussage zeigt, was das für eine menschliche Seele bedeuten kann. »O Herr«, rief er aus, »Du bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde!« Jede begründete Hoffnung auf einen Status der Gerechtigkeit jenseits des Todes muss auf der Güte Gottes und auf dem Versöhnungswerk beruhen, das Jesus Christus für uns am Kreuz vollbracht hat. Die unergründbar tiefe Liebe Gottes ist die Quelle, aus der unsere zukünftige Glückseligkeit fließt, und die Gnade Gottes in Christus ist der Kanal, durch den sie uns erreicht! Selbst das Recht ist auf unserer Seite – denn es steht geschrieben: »Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.«


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Künftige Seligkeit

Viele Menschen reden davon, dass sie in den Himmel gehen werden - angesichts der blassen, schwachen Hoffnung, die die normale Religiosität kennt. Jede fundierte Hoffnung darauf, jenseits des Todes einen Zustand von Seligkeit zu erlangen, muss in der Güte Gottes und in der Sühne, die Jesus Christus am Kreuz für uns erworben hat, begründet sein.

Die tiefe, tiefe Liebe Gottes zu uns ist die Quelle, aus der unsere zukünftige Seligkeit entspringt, und die Gnade Gottes in Jesus Christus ist der Kanal, durch den sie uns erreicht. Das Kreuz Christi schafft eine Situation, in der jede Eigenschaft Gottes auch dem Sünder gilt, der zu Ihm umgekehrt ist.

Ein wahrer Christ erwartet sicher einen künftigen Zustand einer solchen Glückseligkeit, wie sie vollkommene Liebe überhaupt nur schaffen kann. Da Liebe für ihr Liebesobjekt nur das größte Maß an Freude für die längste nur denkbare Zeit wollen kann, übersteigt es unsere Einbildungskraft, wenn wir uns eine Zukunft vorstellen wollen, die so bleibend wunderbar ist wie die, die Christus für uns vorbereitet. Und wer könnte schon wissen, was bei Gott alles möglich ist?


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Der Tod ist verschlungen in den Sieg, sagte Paulus. Wer an ihn glaubt, stirbt nicht, sagte Johannes. Für die Glaubenden der ersten Zeit besaßen solche Worte einen streng buchstäblichen Sinn. Gottes Tag, sagten sie, ist nahe und führt uns in das ewige Leben hinüber. Aber bei der wilden Heftigkeit, mit der der Jude und der Grieche Paulus bekämpfte, bekam die Erwägung für ihn ernsteste Notwendigkeit, wie es mit ihm stehe, falls er sterbe. Er sah, wenn der Tod in seine Nähe kam, auf Jesus. Mit ihm ist er verbunden und diese Verbindung erfährt keine Unterbrechung und kommt nie ins Schwanken. Er wird immer bei Christus sein. Jetzt ist er in ihm, umfasst, getragen und regiert von ihm, und dann, wenn sein Zelt abgebrochen wird, wird er da sein, wo Christus ist. Wo ist denn er? Das weiß Paulus. Er weiß, wo der ist, der in der Sendung Gottes herrscht. Er ist in den Himmeln, da, wo es ewige Wohnungen gibt, wo die himmlische Gottesstadt steht und sich der himmlische Zion befindet, der königliche Sitz dessen, der im Namen Gottes regiert. Gelangt er dorthin, so ist das für ihn ein Gewinn von wunderbarer Größe. Jetzt wohnt er in einem Zelt; es ist abbrechbar; denn es ist ihm von der Natur bereitet. Dann erhält er ein Haus, ein ewiges, das Gott bereitet hat. Gibt es wirklich für Paulus einen Raum in der Gottesstadt? Ich bin des Christus, antwortet er. Das genügt. Darum verweilt seine Hoffnung nicht im Himmel, sondern fährt noch höher hinauf. Die Gottesstadt kommt zur Erde hernieder und wird der Menschheit sichtbar und für sie offen. Christus kommt zur Menschheit und bringt ihr Gottes Reich in sichtbarer Macht. Die dann um Jesus gesammelte Gemeinde ist die der Auferstandenen. In ihr werden aber die, die jetzt sterben und in den Himmeln ihr Haus erhalten, nicht fehlen. Darum sind sie Auferstehende. Soll ich Paulus fragen: Warum bist du mit dem Himmel noch nicht zufrieden? Fürchtest du, das sei noch ein unvollendeter Zustand, eine Art von Zwischenzustand, der noch die Sehnsucht nach dem vollendeten Leben in sich habe? Das würde die Meinung des Paulus entstellen. Er sah in dem, was ihm Christus gab, immer die vollkommene Gnade, die ihn völlig dankbar macht. Aber seine Hoffnung sah nie nur auf sein eigenes Ziel, als begehrte er nur für sich das verklärte Leben, sondern sie sah auf Gottes Ziel und darum auf das, was Christus schaffen wird. Das gab seiner Hoffnung die Füllung, dass er mit Christus in seinem ganzen Gang und Werk verbunden sein wird. Jetzt hängt er am Gekreuzigten als der, der in seinen Tod mit eingeschlossen ist. Dann wird er beim himmlischen Christus sein, solange er von oben seine Gemeinde regiert, und dann wird er auch in seiner neuen Offenbarung bei ihm sein.

Was ich jetzt sehe und denke, Herr Christus, das reicht nicht aus, um Deine letzten und großen Werke zu beschreiben. Ich kenne jetzt nur mein Zelt, in dem ich hause, das bewegliche und leicht zerstörte. Aber Dein Name gibt mir die Hoffnung, die kein Ende kennt. Denn Dein Name verkündet mir Gottes ganze Hilfe und unbegrenzte Gnade. Erhalte mich in Dir; dann bleibe ich im Leben. Amen.