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Predigten zu 2. Korinther 8,7

"Aber so wie ihr in allem überströmend seid: in Glauben und Wort und Erkenntnis und allem Fleiß und in eurer Liebe zu uns, dass ihr auch in dieser Gnade überströmend sein möget."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Sehet zu, dass ihr auch in dieser Gnade reich seid

Die Gnade der Freigebigkeit in ebenso sehr eine Gabe Gottes, wie der Glaube, die Erkenntnis, die Liebe. Das wird hier als bekannt vorausgesetzt, und vom Apostel im ersten Vers des Kapitels ausgesprochen, wo er sagt, er tue kund die Gnade Gottes, die den Gemeinden in Mazedonien gegeben sei, so dass sie trotz großer Armut doch reichlich geben konnten. Im 9. Verse ersehen wir, dass tiefe Gnade auch unserem HErrn innewohnte, so dass Er, ob Er wohl reich war, doch arm wurde um unsertwillen, damit wir durch seine Armut reich würden. Bist du von Natur geneigt zu kargen, so lass den königlichen Sinn Jesu von dir Besitz nehmen.

Es gibt wohl keinen wichtigeren Maßstab unserer Frömmigkeit, als unsere Stellung zum Geben. Verhältnismäßig wenige sind es, die ihrem Einkommen gemäß geben. Wie wenige geben regelmäßig? Wie wenige kennen die Freude, den Luxus des reichlichen Gebens?

Dies hat teilweise seinen Grund darin, dass die Menschen sich nicht als Haushalter der Güter Gottes ansehen, nicht bedenken, dass Er von ihnen erwartet, sie werden Ihm zurückgeben was sein ist, und für sich und ihre Familien nur den notwendigen Anteil behalten, – wie es etwa ein Lehensmann tun würde, der das Landgut seines abwesenden Herrn zu bewirtschaften hätte. Teilweise liegt auch ein Misstrauen vor gegen Gott, und die Angst, es möchte ein plötzlicher Mangel eintreten. O dass doch jeder, der dies liest, bedächte, dass alles Gottes Eigentum ist, und einen gewissen Teil jedes Geldstückes zurücklegte, um doch ja Gott nicht zu rauben, was sein ist. Lasset uns darum flehen, dass wir auch in dieser Gnade reich werden, und dann, im Glauben, dass Gott unser Gebet erhört hat, anfangen, unserem kleinlichen, berechnenden Wesen Gewalt anzutun, – und ob es sich dagegen auflehnt – dennoch geben.