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Predigten zu 2. Samuel 13,15

"Und Amnon haßte sie mit einem sehr großen Hasse; denn der Haß, womit er sie haßte, war größer als die Liebe, womit er sie geliebt hatte. Und Amnon sprach zu ihr: Stehe auf, gehe!"

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Der Hass, womit er sie hasste, war grösser als die Liebe, womit er sie geliebt hatte."

Amnon brannte vor Begierde nach seiner Halbschwester Tamar. Sie war schön, und er war entschlossen, sie zu besitzen, und zwar sofort. Obwohl er wusste, dass sein Vorhaben vom Gesetz Gottes eindeutig verboten war, wurde er derart von Begierde nach ihr verzehrt, dass alle anderen Überlegungen bedeutungslos schienen. Also stellte er sich krank, lockte sie in sein Zimmer und vergewaltigte sie. Er war bereit, für diesen einen Augenblick der Leidenschaft alles zu opfern.

Aber dann verwandelte sich seine Wollust in Hass. Nachdem er sie selbstsüchtig missbraucht hatte, verachtete er sie und wünschte sich wahrscheinlich, sie nie gesehen zu haben. Er ließ sie hinauswerfen und die Tür hinter ihr verriegeln.

Dieser kurze Ausschnitt aus der Geschichte wiederholt sich heute jeden Tag. In unserer sogenannten freien Gesellschaft sind moralische Maßstäbe fast völlig abgeschafft. Vorehelicher Geschlechtsverkehr wird als normal akzeptiert. Paare leben ohne das Band der Ehe zusammen. Prostitution ist gesetzlich erlaubt. Homosexualität ist zu einer allgemein akzeptierten alternativen Lebensweise geworden.

Ob jung oder alt - man lernt jemand kennen, den man mag, und damit ist alles klar. Man erkennt kein höheres Gesetz an. Man ist durch kein Gebot gebunden. Man ist entschlossen, zu bekommen, was man will. So verdrängt man jeden Gedanken an Recht oder Unrecht und redet sich ein, dass man auf keine andere Weise ein normales Leben führen kann. Also stürzt man sich, wie Amnon, kopfüber in die Sache hinein, und glaubt, auf diese Weise Erfüllung zu finden.

Aber was im Vorhinein so schön ausgesehen hat, stellt sich im Nachhinein oft als Katastrophe heraus. Schuldgefühle sind unvermeidlich, so leidenschaftlich sie auch abgestritten werden. Ein beiderseitiger Verlust an Selbstachtung führt zu Verbitterung. Diese wieder macht sich oft in Streitigkeiten Luft und verdichtet sich schließlich zu offenem Hass. Die Person, die einmal so unentbehrlich schien, ist jetzt direkt abstossend. Von da aus ist es nur ein kleiner Schritt zur Misshandlung, Rechtsstreit und sogar Mord.

Sexuelle Begierde ist ein zu wackeliges Fundament, um darauf eine dauerhafte Beziehung aufzubauen. Wenn Menschen Gottes Grundsätze der Reinheit missachten, führt es nur zu ihrem eigenen Schaden und Untergang. Allein die Gnade Gottes kann Vergebung, Heilung und Wiederherstellung bringen.