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Predigten zu 2. Samuel 6,3

"Und sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen, und brachten sie aus dem Hause Abinadabs weg, das auf dem Hügel war; und Ussa und Achjo, die Söhne Abinadabs, führten den neuen Wagen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen."

Aber das göttliche Gesetz vergessend, nahmen sie die Lade und stellten sie auf einen neuen Wagen, der zu diesem Zweck gemacht worden war. Ohne Zweifel dachten sie, dass sie zu schwer sei, um von den Priestern kilometerweit getragen werden zu können, oder aber sie hatten das göttliche Gesetz ganz vergessen und ahmten dem Beispiel der Philister nach. Es ist eine schlimme Zeit für das Volk Gottes, wenn es sein eigenes Urteil aufstellt und es unterlässt, dem göttlichen Gesetz unbedingten Gehorsam zu leisten.

Als die Lade auf den Schultern von Männern getragen wurde, kam es nicht darauf an, ob es bergauf oder bergab ging, ob der Weg rauh oder eben war - die Lade wurde wie die Sänfte eines Königs getragen. Aber setzt sie auf den Wagen - ob sie auch meinen mochten, dass das besser außehe -, dann holpert es hier, und es holpert da, und sie droht beständig herunterzufallen.

Wenn wir ein Wort der Schrift ändern, bringen wir uns selbst in Unruhe. Wir mögen das anfangs nicht einsehen, aber mit der Zeit finden wir es gewiss heraus. Ändere ein Wort, und du gerätst in eine Schlinge und in ein Labyrinth, und Gott helfe dir, den Weg wieder heraus zu finden, denn du selbst findest nicht wieder heraus. Stehe zu Gottes Wort, und du stehst sicher. Ändere einen Punkt auf einem i, und du befindest dich in Feindesland und kannst dich nicht schützen. Wenn wir uns auf die Schrift verlassen können, können wir der Welt trotzen; wenn wir aber nichts haben als das Werk eines großen Predigers oder den Beschluss eines Konzils oder die Tradition der Väter, so sind wir verloren; wir versuchen, aus Sand ein Seil zu winden, und wir bauen ein Kartenhaus, das einstürzen muss. Die Bibel, die ganze Bibel und nichts als die Bibel ist die Religion der Gemeinde Christi. Und solange wir nicht dahin zurückkehren, wird die Kirche zu leiden haben. Sie wird die Lade nicht auf den Berg Zion bringen; sie wird Christi Reich nicht kommen sehen, bis sie mit jenen Rindern und dem neuen Wagen gebrochen hat und zurückkehrt zu dem Plan des Neuen Testaments, sich beharrlich an die Wahrheit zu klammern, wie sie in Jesu ist, und ernstlich um den Glauben zu kämpfen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Sie ließen die Lade Gottes führen auf einem neuen Wagen

Damit wurde ein Fehler begangen. Deutlich lautete die göttliche Vorschrift, dass die Lade des lebendigen Gottes nur auf Menschenschultern getragen werden sollte. Wäre diese einfache Weisung befolgt worden, so wäre kein Ausgleiten der Rinder, kein Schwanken der Lade und damit kein Fehler von Seiten Usas vorgekommen. Das ernste Eingreifen Gottes wollte die Israeliten nur zu dem einfachen, unbedingten Gehorsam gegen die, im levitischen Gesetzbuch, so klar niedergelegten Befehle und Anordnungen zurückbringen. Diese konnten nicht umgangen werden, ohne das ganze Volk schwer zu schädigen. Es war daher besser, dass ein Leben um des Ungehorsams willen geopfert wurde, als dass das ganze Volk durch das Übertreten jenes ausdrücklichen Gebotes gefährdet würde. Wir bringen unserem Gott auch gerne neue Wagen dar. An jedem Geburtstag erbauen wir den neuen Wagen guter Vorsätze; durch unsere eigenen Anstrengungen soll unser Bund mit Gott bestätigt werden; wi r wollen leiten und, wenn es nötig ist, die Lade festhalten. Ach, es wird nicht lange gehen, so stolpern die Rinder, und Usa, der den Wagen führt, wird in den Staub des Todes gelegt.

Gott begehrt nicht neue Wagen, sondern die Schultern geheiligter Menschen. Wir sollen I hm leben, uns seinem Dienst hingeben, nicht selbst uns führen wollen, sondern von Ihm uns führen lassen; nicht die Zügel ergreifen, sondern uns fügen, nicht Ihm unsere Gedanken aufdrängen, sondern bereitwillig und rückhaltlos uns Ihm unterwerfen. Wir brauchen uns nicht vor Gott zu fürchten; wenn wir Ihm nur gehorchen und in Demut die Wege suchen wollen, wie wir uns Ihm nahen und Ihm dienen dürfen, dann wird seine Macht, deren Flammen uns sonst verzehren würden, sich unserem Glauben zur Verfügung stellen, und wir werden Großes ausrichten können für die Sache unsers Gottes.