10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu 2. Samuel 7,25

"Und nun, der HERR Gott, das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, halte aufrecht ewiglich, und tue, wie du geredet hast!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen

"Tue, wie Du geredet hast."

Gott hat seine Verheißungen nicht dazu gegeben, dass wir sie wie wertloses Papier wegwerfen; Er will, dass wir sie brauchen. Gottes Geld ist nicht Geiz-Geld, sondern es ist zum Handel gemünzt. Nichts gefällt unserm Herrn besser, als wenn Er sieht, dass seine Verheißungen in Umlauf gesetzt werden; Er hat's gern, wenn seine Kinder sie vor Ihn bringen und sagen: "Herr, tue, wie Du geredet hast." Wir verherrlichen Gott, wenn wir uns auf seine Verheißungen berufen. Oder meint ihr, Gott werde darum ärmer, dass Er euch die Schätze schenkt, die Er euch zugesagt hat? Träumet ihr, Er sei umso minder heilig, wenn Er euch Heiligung schenkt? Bildet ihr euch ein, Er sei umso minder rein, wenn Er euch abwäscht von euren Sünden? Er hat gesagt: "Kommt und lasst uns mit einander rechten, spricht der Herr. Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiss werden; und wenn sie gleich ist wie Rosinfarbe, soll sie doch wie Wolle werden." Der Glaube hält fest an der Verheißung der Vergebung, und wankt nicht, noch spricht er etwa: "Das ist eine köstliche Verheißung; ist's auch Ernst damit?" sondern er geht damit geradeswegs vor den Gnadenthron und spricht: "Herr, hier ist die Verheißung; so tue denn, wie Du geredet hast." Unser Herr antwortet: "Dir geschehe, wie du willst." Wenn ein Christ eine Verheißung ergreift, und doch nicht zu Gott bringt, so verunehrt er Ihn; wenn er aber zum Gnadenthron eilt und schreit: "Herr, ich bringe keine andre Empfehlung mit, als das: Du hast's gesagt;" so ist die Erfüllung seines Begehrens gesichert. Unser himmlischer Bankier löst seine Sichtwechsel mit größter Freude ein. O, lass doch die Verheißung nicht verrosten. Ziehe das Wort der Verheißung aus der Scheide und gebrauche es mit heiligem Eifer. Meine nicht, Gott werde ob deinen zudringlichen Mahnungen an seine Verheißungen ungeduldig. Er hört den lauten Notschrei heilsbedürftiger Seelen so gern! Es ist Ihm eine Wonne, Gnade zu erweisen. Er ist bereitwilliger zu Erhören, als ihr zum Flehen. Die Sonne wird nicht müde zu scheinen, noch der Quell zu sprudeln. Es liegt in Gottes Natur, dass Er seine Verheißungen erfüllt; darum eile unverweilt zum Gnadenthron und flehe: "Tue, wie Du geredet hast!"


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Nun, Herr, tue, wie Du geredet hast."

David musste auf den langgehegten Wunsch verzichten, dem Herrn einen Tempel zu bauen, aber Gott lässt seinem Knecht, der trotz vieler Mängel doch mit ganzem Herzen an ihm hängt, verkündigen, dass Er ihm ein Haus bauen und bis in ferne Zeiten seinen Nachkommen gnädig sein wolle. Und nun nimmt David diese Verheißung hinein in die Gegenwart seines Gottes, wie jemand heutzutage einen mit Namensunterschrift versehenen Wechselschein an der Bank vorweist und ohne irgendwelchen Zweifel darauf zählt, dass ihm der Geldwert ausgehändigt wird. Herr, tue, wie Du geredet hast!

So muss man es machen, um glaubensvoll und erhörlich zu beten. Die Bibel, das göttliche Scheckbuch, um bei diesem Bilde zu bleiben, ist voll der herrlichen Verheißungen, die jedem unserer Bedürfnisse entsprechen: vom verborgensten Sehnen nach Vergebung und Frieden bis zum einfachsten Mangel an Nahrung und Kleidung, vom heißen Ringen um das Seelenheil unserer Geliebten bis zum priesterlichen Einstehen für die Not der Welt. Freilich heißt es, auf Gottes Stunde warten. Aber wenn wir in Jesus Namen beten (Namensunterschrift) als solche, die einzig auf sein Verdienst vertrauen, so dürfen wir voll Zuversicht beten: Herr, tue, wie Du geredet hast!

Meines Gottes Wort wird nie gebrochen; Darauf kann mein schwaches Herz sich lehnen. "Vater!" ruf ich oft, ob auch mit Tränen, "Vater, tue es, Du hast's versprochen!"


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Tue, wie du geredet hast

Das ist die Sprache des kindlichen Glaubens.

1. Beachten wir zuerst, was diese Worte veranlasst

Soeben hatte Nathan dem König alle die Absichten des Herzens Gottes ihm gegenüber geoffenbart. Er wollte ihm das Reich bestätigen, ihm Ruhe geben vor seinen Feinden, seiner Dynastie die Thronfolge sichern. Darüber war Davids Herz voll Freude und Dank, – er wusste, dass Gott zu seinem Worte stehen würde: und dennoch war es ihm Bedürfnis, um die Erfüllung dieser ihm gegebenen Zusagen zu bitten. Dasselbe gilt von allen Verheißungen Gottes; in Christo sind sie freilich Ja und Amen; und dennoch bedarf es von unserer Seite, dass wir die Hand darauf legen, uns vor Gott darauf stützen und ihre Erfüllung durch den Glauben uns aneignen.

2. Beachten wir ferner die Stellung Davids, als er diese Worte aussprach:

„Er setzte sich nieder vor dem HErrn“ (Vers 18). War das nicht die Stellung der Ruhe und des Vertrauens? Bei einem anderen Anlass lesen wir, dass er die ganze Nacht auf der Erde lag (Kap. 12,16) in einem wahren Gebetskampf; da war er des Willens Gottes nicht gewiss und hoffte durch die Tiefe seines Jammers, Ihn zu wenden. Es geht eine wunderbare Veränderung vor sich im Tone unseres Gebets, so bald wir es auf den ausgesprochenen Willen Gottes gründen können. Da gehen wir ein zu seiner Ruhe, wir setzen uns nieder vor dem Herrn.

3. Wie selig ist doch die Gemeinschaft mit Gott!

Es ist, als ob wir mit einem Freunde redeten. Dabei ist es nicht nötig, jedes mal niederzuknien; wenn wir beten, oder eine gewisse Form der Worte zu wiederholen. Wir dürfen uns setzen und mit Gott reden, seine Worte, die in unser Herz eindringen, gleichsam wieder aufnehmen, und sie in Lob und Bitte ausströmen lassen. Jedes wahre Gebet entspringt den Erklärungen der Liebe Gottes, auf deren jede wir gläubig antworten: Tue, wie du geredet hast.