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Predigten zu 2. Thessalonicher 1,3

"Wir sind schuldig, Brüder, Gott allezeit für euch zu danken, wie es billig ist, weil euer Glaube überaus wächst, und die Liebe jedes einzelnen von euch allen gegeneinander überströmend ist,"

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... denn euer Glaube wächst sehr..."

Wenn wir doch auch eine solche Zensur bekämen! Von manchem andern Stück durfte es deutlich sein, dass wir nicht stehen geblieben sind: manche Versuchung, die uns vor einem Menschenalter verhängnisvoll werden konnte, verfängt nicht mehr bei uns, und manches Unrecht, das wir einst gedankenlos getan, würde uns heute unmöglich sein. Das danken wir der Erziehung und der Treue Jesu, der uns nicht in den Anfängen stecken ließ. Aber Wachstum des Glaubens? Vielleicht geschieht das nur in der ersten Zeit nach der Bekehrung, dass der Glaube sich so ausbreitet, um alle Lebensgebiete zu erfassen, und nachher spürt man bei einer gewissen erreichten Reife sein Wachstum nicht mehr. Wachstum spürt man überhaupt selbst nicht; das müssen andere bezeugen. Gesund muss der Glaube sein, sonst könnte er uns keine Gaben aus der unsichtbaren Welt vermitteln; und gesunde Gliedmassen spürt man nicht, sondern nur die kranken. An einem Stück kannst du sehen, ob dein Glaube echt und stark genug ist: hilft er dir Liebe genug aus Jesu Fülle holen, mit der du deinen Nächsten lieben, tragen, segnen und beglücken kannst? Auf diesen praktischen Erweis des Glaubens kommt alles an.

Herr, ich glaube; hilf meinem unfertigen, unreifen Glauben stärker und fester werden, dass du ihm etwas zutrauen kannst im Tragen und Aushalten. Ich will die Augen schließen und glauben blind! Herr, segne mir solches! Amen.