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Predigten zu 3. Mose 15,7

"Und wer das Fleisch des Flüssigen anrührt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Wer da anrührt soll unrein sein

Ohne Zweifel liegen Gesundheitsrücksichten vielen dieser Anordnungen zu Grunde: Gott wollte die leibliche Gesundheit und die Wohlfahrt seines Volkes, durch die Beobachtung religiöser Pflichten fördern. Aber es waren noch tiefere Gedanken damit verbunden. Durch alle diese Einrichtungen zur Aufrechterhaltung körperlicher Peinlichkeit, sollte uns das Wesen und der Gräuel der Sünde sowohl, als die Notwendigkeit der beständigen Reinigung in dem teuren Blute Jesu Christi, recht eindrücklich gemacht werden.

1. Der Unreine verbreitet Unreinheit

Was ein solcher in irgend einer Weise berührt, wird verunreinigt; sogar diejenigen, die mit ihm verkehren, beflecken sich. Wie vorsichtig müssen alle wahren Israeliten gewesen sein, bei ihren Begegnungen mit andern, um nicht angesteckt zu werden. Lasset uns daran ein Beispiel nehmen, und mit Unheiligen und Unreinen nicht Gemeinschaft haben. Wenn auch unser Beruf uns täglich mit solchen zusammenbringt, so lasset uns, sobald wir wieder daheim sind die Reinigung erbitten, damit etwaige, anklebende Keime des Bösen von uns entfernt werden.

2. Die Heiligkeit ist dringend notwendig

Die gewöhnlichen Tätigkeiten des Lebens sind nicht deshalb rein, weil sie natürlich sind. Ein unreines Herz kann auch die natürlichsten Verrichtungen vergiften. Wir müssen den Gedanken an Gott auch mit den nichtigsten, gewöhnlichsten und geheimsten Taten in Verbindung bringen. Nichts entzieht sich Seiner Beobachtung; obschon dem äußeren Auge unsichtbar, ist Er allezeit Seinen Kindern nahe. Seiner Gnade, Seines Blutes und Seiner Reinigung bedürfen wir unaufhörlich, und Er ist stets bereit, sie zu erteilen. Nach jeder Handlung, jedem Ereignis, jedem Abschnitt unsers Lebens sollten wir uns in stiller Sammlung zu Gott nahen, uns fragen, ob wir irgend etwas zu bekennen haben, und um Bewahrung bitten, dass unsre weißen Kleider nicht besudelt werden.