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Predigten zu 4. Mose 14,21

"Doch aber, so wahr ich lebe, soll von der Herrlichkeit des HERRN erfüllt werden die ganze Erde;"

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

So wahr als ich lebe, so soll alle Welt der Herrlichkeit des Herrn voll werden.

Wenn Gott sein Wahrlich spricht, so tut er es, um uns einen bleibenden, heiligen Eindruck zu machen. Das geschieht mit obigen Worten ganz besonders. Das ganze Volk Israel stand auf, um die zwei Glaubensmänner Josua und Kaleb zu steinigen. Darauf hin erschien die Herrlichkeit Gottes in der Stiftshütte, um das Volk zu vertilgen. Mose aber tritt ein für das Volk in seiner priesterlichen, sich selbst vergessenden Weise, und in Antwort hierauf spricht Gott: ich habe es vergeben; aber so wahr als ich lebe, so soll alle Welt der Herrlichkeit des Herrn voll werden. Das geschah in mannigfacher Weise. Der Herr vollzog nicht sofort ein Vertilgungsgericht, um die Herrlichkeit seiner Gerechtigkeit zu offenbaren, aber er verurteilte das Volk zu seinem vierzigjährigen Gang durch die Wüste. Die Geschichte jener vierzig Jahre ist eine Offenbarungsgeschichte der Herrlichkeit Gottes in Gnade und Gericht; denn durch beides, auch durch das Gericht offenbart Gott seine Herrlichkeit. Alle Erwachsenen, außer Josua und Kaleb, starben in der Wüste. Wenn es nötig war griff der Herr auch ein durch besondere Gerichte, und im Übrigen offenbarte er seine Herrlichkeit durch wunderbare Versorgung des Volkes, um sie doch in das Land der Verheißung zu bringen. Es ist etwas Majestätisches um Gottes Gerechtigkeit, die sich nie etwas vergibt, auch wenn sie von seinem Erbarmen begleitet wird. O, wie sucht Gott die Sünden heim, und wie viel zu wenig merkt man darauf! Auch die Sünden, an seinen Knechten begangen, sucht er heim, er steht ein für Josua und Kaleb. Lernen wir ihn fürchten und merken wir uns auch, wie durch Fürbitte die Gerichte Gottes eine mildere Form bekommen können, so dass die Herrlichkeit seiner Gerechtigkeit im Rahmen der Geduld offenbar wird, um eines Mose willen. Das beweist uns wieder die Wichtigkeit von Betern, auch für das ganze Volksleben,und führt uns die große Aufgabe und Verantwortung der Gläubigen zu Gemüte.

Herr, Du offenbarst in unser aller Leben Deine Herrlichkeit. Ich beuge mich unter die Herrlichkeit Deiner Gerechtigkeit und danke Dir für Gnade und Gericht. Amen