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Predigten zu 4. Mose 14,8

"Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Wenn der Herr uns gnädig ist, so wird er uns in dasselbige Land bringen und uns geben, das ein Land ist, da Milch und Honig innen fließet. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen, der Herr aber ist mit uns, fürchtet euch nicht vor ihnen.

Zwölf Kundschafter erforschten das gelobte Land; zehn verloren den Mut und zwei, Josua und Kaleb, behielten Mut. Wie kam dieser Unterschied? Die Mehrzahl der Männer schauten auf das, was vor Augen war, und vergaßen des Herrn und seiner Verheißung. Josua und Kaleb vertrauten dem Herrn. Damit ist für alle Zeit der Unterschied wischen der Welt und dem Volke Gottes bezeichnet. Die Welt rechnet immer mit sichtbaren Mitteln und Kräften, weil sie weder Auge noch Verständnis; hat für das Unsichtbare; sie rechnet fleischlich und nicht geistlich. Gottes Volk rechnet mit dem lebendigen Gott und was der Welt als Macht gilt, ist geistlich gerichtet doch nur Ohnmacht. So dachten Josua und Kaleb. Der Herr ist mit uns! sagen sie. Sie redeten nicht so, weil sie so große Stücke auf des Volkes Frömmigkeit gehalten hätten, sondern weil sie an Gottes Verheißung und Gnade glaubten. Verdienst ist eine Sandbank, auf die man sich nicht stellen kann, wenn man sich zum Kampf und Streit rüstet; aber Gottes Gnade und Verheißung sind fester Boden, der nicht wankt. Auf diesem Boden blieben Josua und Kaleb, und darum kamen sie hinein in das gelobte Land, während von den zehn andern Kundschaftern nicht einer hinein kam. – Ach wenn man doch erkennen wollte, dass auch ein Goliath in all seiner Waffenrüstung nichts ist, wenn Gottes Schutz von ihm gewichen ist, und dass mit uns der allmächtige Gott ist, wenn wir ihn fürchten, statt Menschen zu fürchten. Unsere Weltreiche, in denen wir leben, rechnen wie die zehn Kundschafter; eines überbietet das andere in der Zahl der Soldaten und Waffen, wodurch so viel Milch und Honig verschlungen wird. Da muss Gottes Volk ein klares Auge behalten, damit es nicht an Josuas und Kalebs fehle. Wir gehen gewaltigen Nöten entgegen, und da wird, wie von Alters her, der lebendige Gott den Ausschlag geben. So wollen wir uns rüsten, damit wir nicht im Fleisch erfunden werden, sondern Glauben halten und auch dann halten, wenn zehn gegen zwei stehen sollten.

Herr, es ist Abend geworden; bleibe bei uns. Die Schar ist klein, die Dir vertraut; darum bewahre uns inmitten allen Unglaubens. Amen