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Predigten zu 4. Mose 26,65

"Denn der HERR hatte von ihnen gesagt: Sie sollen gewißlich in der Wüste sterben! und kein Mann von ihnen war übriggeblieben außer Kaleb, dem Sohne Jephunnes, und Josua, dem Sohne Nuns."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Kein Mann von ihnen blieb übrig

Zweimal zählte Moses das Volk: zum ersten Male mit Aaron, beim Beginn der vierzigjährigen Wanderung; dann zum zweiten Male mit Eleasar, am Ende der Reise, auf der Schwelle des Landes Kanaan. Nur zwei waren noch am Leben, Josua und Kaleb, weil sie allein dem HErrn treulich gefolgt waren. Gott richtet ein Volk, indem Er die Einzelnen richtet. Er übersieht keinen.

1. Seine Liebe übersieht keinen

Wir brauchen nicht zu fürchten, dass Er, dessen Augen sind wie leuchtende Feuerflammen, uns übersehen werde. Er schmeckte den Tod, für jeden Menschen; Er sucht jedes verirrte Schaf, jeden verlorenen Groschen; „Er hat mich geliebt, und sich selbst für mich dargegeben.“

2. Sein Geist übersieht keinen

Ist dein Glaube nur so groß wie ein Senfkörnlein, Er wird ihn doch beachten. Wenn du dich diesem Geiste aufschließest, so wird Er dich erfüllen. Verlangst du danach, mit der Pfingstgabe ausgerüstet zu werden, so wird sie dir geschenkt, wärest du auch ebenso unbekannt, wie jener Psalmensingende Hirtenknabe vor Alters.

3. Der Tod und das Gericht übersehen keinen

An jedem der ungläubigen Kundschafter wurde Gottes Urteilsspruch erfüllt. Der eine oder der andere mochte, gleich den Herbstblättern auf den höchsten Zweigen der schon entlaubten Bäume, etwas länger verschont geblieben sein; aber schließlich teilten sie alle das Los ihrer Gefährten. Wenn nicht Jesus vorher erscheint. So wird die Reihe auch an uns kommen. In Adam sterben wir alle, und müssen offenbar werden vor dem Richterstuhle Christi. Ein jeder wird allein geboren, muss allein sterben und allein vor dem König Rechenschaft ablegen. Schicke dich, meine Seele, Ihm zu begegnen!