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Predigten zu 5. Mose 22,8

"Wenn du ein neues Haus baust, so sollst du ein Geländer um dein Dach machen, damit du nicht eine Blutschuld auf dein Haus bringest, wenn irgend jemand von demselben herabfiele."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Du sollst ein Geländer um dein Dach machen

Der Hausvater sollte sich nicht damit begnügen, selbst gesichert zu sein; er musste darauf achten, dass sein unbeschütztes Dach nicht eine Ursache der Gefahr werde für kleine Kinder, für die Schwachen und Unvorsichtigen. Er mochte wohl selbst mit so sicherem Fuß auf dem Dache seines Hauses herumgehen, dass er keines Gitters oder Geländers bedurfte, um ihn vor dem Fall zu schützen; aber was für ihn ungefährlich war, konnte weniger bewachten Füßen Unheil bringen. Daher die Notwendigkeit des Geländers!

1. Dies Gesetz sollte bei jeder neuen Haushaltung beobachtet werden

Wo eine neue Familie gegründet wird, da sollte ein Geländer angebracht werden, um so viel als möglich die Schwachen und Unselbständigen vor Gefahr zu schützen. Der Schritt der ganzen Haushaltung sollte sich nach den Schwächsten ihrer Glieder richten. Du sorgst für Geländer an gefährlichen Stellen, nicht, weil die Erwachsenen ihrer, bedürften, sondern zum Schutz und zur Bewahrung des jungen, zarten Lebens der Kinder. In solchem Sinne erbaue das Geländer gänzlicher Enthaltsamkeit, – der Entsagung weltlicher Vergnügungen, – der Gewohnheit des Hausgottesdienstes. Hüte dich davor, jemand unnötiger Gefahr, oder irgend einer Gelegenheit zum Falle auszusetzen.

2. Dies sollte auch das Gesetz sein in älteren Haushaltungen

Es geziemt dem Herrn des Hauses, öfters Rundschau zu halten, sein eigenes Wesen zu erforschen und den Zustand der Geländer zu prüfen. Ist vielleicht eine Erschlaffung eingetreten, fängt man etwa an, sich gehen zu lassen? Da bedarf es dringender Vorsicht. Lasset uns unsere Herzen, unseren Wandel und unsere Gewohnheiten untersuchen und unser Familienleben so einrichten, dass die Geländer befestigt werden, wo sie morsch geworden sind, und neu erstellt werden, wo sie bisher fehlten. „Ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was des anderen ist.“