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Predigten zu 5. Mose 33,8

"Und von Levi sprach er: Deine Thummim und deine Urim sind für deinen Frommen, den du versucht hast zu Massa, mit dem du hadertest bei dem Wasser von Meriba;"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Dein Recht und Dein Licht bleibe bei Deinem heiligen Manne

Welch ein Gegensatz zwischen dem Segen Jakobs und dem des Moses! In Jakobs Abschiedsrede finden wir die unheildrohenden Worte: „Verflucht sei Levi,“ und dann sagt er voraus, wie dieser Stamm zerteilt und zerstreut werden würde. Aber hier wendet sich der Fluch in Segen; und die Zerstreuung dient zum Heil für das ganze Volk Israel: „Sie werden Jakob Deine Rechte lehren und Israel Dein Gesetz.“ Welch ein Vorrecht wird ihnen gewährt! „Sie werden Räucherwerk vor Dich bringen und ganze Opfer auf Deinen Altar!“

Wenn irgendwo, so wird uns hier gezeigt, wie ein Fluch in einen Segen umgewandelt werden kann. Schritt für Schritt werden die Folgen jener schrecklichen Sünde, um deren willen Jakob seine Söhne verfluchte, in Segnungen verkehrt. Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade viel mächtiger geworden; ja sie strahlt hervor in königlichem Glanz. Liege nicht hoffnungslos im Staube, weil die Folgen einer früheren Sünde drohen, dich bis zum Grabe zu begleiten; noch kannst du Honig gewinnen aus dem Aas des Löwen.

Der Weg hierzu ist die völlige Hingabe an den Ruf Gottes. Nachdem Israel sich an dem goldenen Kalbe versündigt hatte, sprach Levi von seinem Vater und von seiner Mutter: „Ich sehe sie nicht,“ und von seinen Brüdern und Söhnen: „Ich kenne sie nicht.“ Die Ehre Gottes, durch Aaron so schändlich geschmäht, war Levi mehr wert, als die zartesten Bande natürlicher Liebe. Dadurch fand er Zutritt zu Gott nach dem geheimen Ratschluss seiner Liebe; er durfte durch das Licht und Recht die Antworten dessen hören, den er liebte. „Das Geheimnis des HErrn ist unter denen, die Ihn fürchten.“ Nur denen kann Er Seinen heiligen Willen, Seine Liebesabsichten mitteilen, bei denen Er Wohnung gemacht hat. O, dass dies mein seliges Los sein möge!