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Predigten zu Apostelgeschichte 12,16

"Petrus aber fuhr fort zu klopfen. Als sie aber aufgetan hatten, sahen sie ihn und waren außer sich."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Petrus war im Gefängnis. Die Gemeinde war zusammengekommen, um für seine Befreiung zu beten. Ehe sie damit fertig waren, hatte Gott schon erhört. Aber sie glaubten nicht an eine so schnelle Antwort auf ihre Gebete. Sie ließen Petrus auf der Straße stehen und vergeblich an die Türe klopfen. Wir beten so oft und erbitten etwas von Gott. Aber glauben wir wirklich, daß Er antworten kann und wird? Wie oft ist die Erhörung da, klopft aber vergeblich an die verschlossene Türe unseres Unglaubens! Seit dem Tag der Pfingsten stand der Himmel offen über den Jüngern, und Gottes Geist wirkte mächtig. Alles war für diese ersten Christen möglich. Ja, Gott hatte eingegriffen. Petrus war frei. Aber die Gemeinde glaubte es nicht. Gott gewährt uns manchmal Befreiungen, wir aber lassen sie vor der Türe stehen. Er schenkt uns Gebetserhörungen, aber wir erkennen sie nicht und kommen deshalb nicht in ihren Besitz. «Petrus» muß allzu oft fortfahren zu klopfen!

Wir beten in unseren Gebetsstunden immer wieder um dasselbe und wissen nicht, daß die Erhörung schon da ist; laßt sie uns doch ergreifen! Auch auf unser persönliches Beten hat Er geantwortet. Laßt uns Sein Geschenk annehmen!

Im Bericht heißt es weiter: «Als sie öffneten, sahen sie ihn und erstaunten sehr.» Sie staunten über die Gebetserhörung! Tun wir das nicht oft auch, anstatt in der Wirklichkeit der Kraft Gottes, mit der Er Seine Verheißungen erfüllt, zu leben? Gott ist bereit, uns den Segen um den wir Ihn für unsere Arbeit gebeten haben, zu geben, wenn wir die Bedingungen der Erhörung erfüllen. Wir haben vielleicht die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Aber der Herr rät uns, das Netz auf der anderen Seite des Schiffes auszuwerfen. Wenn wir das tun, dann wird der Segen kommen!

Wir beten; wir bitten Gott um dies und jenes. Ist Gott taub? Ist Seine Hand zu kurz? Es steht geschrieben: «Das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, daß er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. Und wenn wir wissen, daß er uns hört, um was wir auch bitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben» (1. Johannes 5,14-15).