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Predigten zu Apostelgeschichte 16,15

"Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilet, dass ich dem Herrn treu sei, so kehret in mein Haus ein und bleibet. Und sie nötigte uns."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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4. Wie Lydias Glauben sich äußerte

Die erste Seele, die in Europa für Jesus gewonnen wurde, zeigt uns drei schöne Kennzeichen ihres Glaubens, die uns allen vorbildlich sind.

1. Mutig bekennt sie sich als eine Jüngerin Jesu, indem sie sich taufen lässt. Sie fürchtet sich nicht davor, dass etwa dieser Schritt ihrem geschäftlichen Leben Nachteil bringen könne, indem andersdenkende Heiden und Juden sich von ihr abwendeten.

2. Mit diesem Mut verbindet sich eine gar liebliche Demut , indem sie nicht Anerkennung ihres Glaubens verlangt, sondern es bescheiden dem Urteil der Apostel überlässt, ob dieselben sie wirklich als gläubig anerkennen. Wo mutige Entschiedenheit sich mit demütiger Bescheidenheit verbindet, da wird dem Namen Christi Ehre gemacht.

3. Endlich äußert sich ihr Glaube in der Liebe, die sich in der großen Gastfreiheit kundtut. Sie will Paulus mit seinen Reisegefährten in ihr Haus aufnehmen und ruht nicht, bis ihre Bitte erfüllt ist.

Mit Paulus war außer Silas und Timotheus wahrscheinlich auch Lukas zusammen, weil dieser, der Verfasser der Apostelgeschichte, von Troas ab sich in den Bericht einschließt (wir fuhren; V. 11). Die Beherbergung von vier Männern, deren Verkündigung auf der einen Seite manche Feindschaft nach sich ziehen, auf der anderen Seite manche Besuche in das Haus bringen musste, stellte an die Gastfreundschaft nicht unbedeutende Ansprüche.

Wie beschämt Lydia darin so manche christliche Hausfrau, die solchen Dienst aus allerlei Gründen zu vermeiden sucht.