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Predigten zu Apostelgeschichte 20,24

"Aber ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben, als teuer für mich selbst, auf dass ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Der Gesamtinhalt aller evangelischen Predigt wird hier in drei verschiedenen Ausdrücken zusammengefasst:

1. In der Bezeugung der Gnade Gottes bestand die ganze Aufgabe des Paulus (Vers 24). Einst war er Gesetzesprediger und Gesetzeseiferer. Aber seitdem Gott ihm das rechte Licht gegeben hatte, trieb er nichts als Gnade. Gnade bot er dem verkommensten Sünder unter den Heiden wie auch dem gesetzesstrengen Juden an. Diese Gnade konnte er bezeugen, weil er ihre Kraft selbst erfahren hatte und es ihm ein Herzensanliegen war, dass auch andere ihrer teilhaftig würden.

Alle, die das Wort verkündigen, haben darauf zu achten, dass der Hauptinhalt ihrer Predigt Gnade sei (Apg. 14, 3).

2. Zurückschauend auf all seine bisherige Wortverkündigung sagt Paulus: "Ich habe gepredigt das Reich Gottes" (Vers 25). Der Apostel zeigte im Evangelium seinen Hörern. wie Gott in der Person Jesu ein ewiges, unvergängliches Königreich aufgerichtet habe. Er forderte sie gleichsam wie ein Herold auf, in dieses Reich einzugehen und dem König desselben untertan zu werden (Apg. 8, 12; 19, 8; 28, 23; Markus 1, 14; Lukas 9, 2. 60). Nicht für eine menschliche Partei oder Kirche warb Paulus, sondern für das Reich Gottes, dessen Ausbreitung ihm allein am Herzen lag.

3. Endlich fasste Paulus seine Predigt in dem Ausdruck zusammen: "Ich habe allen Rat Gottes verkündigt" (V. 27). Hier betont Paulus, der ganze göttliche Heilsratschluss sei Gegenstand seiner Verkündigung gewesen. Nichts von dem Willen Gottes hat er verschwiegen (1. Timotheus 2, 4 - 6).

Alle drei Ausdrücke beziehen sich auf den Gesamtinhalt aller evangelischen Predigt, jeder hebt eine besondere Seite derselben hervor. Ein rechter Prediger wird immer die Gnade Gottes bezeugen, das Reich Gottes predigen und allen Rat Gottes verkündigen (2. Timotheus 4, 5 b).


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Die Gemeinde braucht im Augenblick Männer, richtige Männer, tapfere Männer. Überall heißt es, wir bräuchten eine Erweckung – und Gott weiß, wie nötig wir sie haben; aber Gott will keine Mäuse erwecken. Es mangelt uns an Männern, die sich für den Kampf der Seele zur Verfügung stellen, die sich nicht vor dem Tod fürchten, weil sie den Versuchungen der Welt bereits gestorben sind. Solche Männer sind frei von all den Zwängen, die schwächere Menschen beherrschen und einengen.

Diese Art Freiheit ist nötig, wenn wir wieder Propheten auf unseren Kanzeln haben wollen und keine Maskottchen. Diese freien Männer werden Gott und der Menschheit aus Motiven dienen, die zu hoch sind, um von den Allerwelts-Unterhaltern verstanden zu werden, die heute das Heiligtum bevölkern. Sie werden keine Angstentscheidungen treffen, keinen Gefälligkeitskurs steuern, keinen Dienst aus finanziellen Erwägungen annehmen, keine religiösen Handlungen vornehmen, nur weil es die Sitte so will, noch werden sie sich selbst gestatten, sich durch Publikumsgunst oder um ihres Rufes willen beeinflussen zu lassen.

Die wahre Gemeinde hat sich nie nach der öffentlichen Meinung erkundigt, bevor sie den Kampf eröffnete. Ihre Führer hörten auf Gott – sie kannten den Willen des Herrn und handelten danach. Ihre Leute folgten ihnen – manchmal zum Sieg, viel häufiger aber zu Leiden und öffentlicher Verfolgung –, und ihr ausreichender Lohn lag in dem befriedigenden Bewusstsein, in einer falschen Welt auf der richtigen Seite zu stehen!