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Predigten zu Apostelgeschichte 20,31

"Darum wachet und gedenket, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden mit Tränen zu ermahnen."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Die Ältesten von Ephesus sollten durch die Schilderung der kommenden Gefahren nicht etwa mutlos und verzagt, sondern "wachsam" werden ("Darum seid wach").

1. Der Ausblick auf große Schwierigkeiten kann leicht entmutigen. Niemals aber dürfen wir dem Volk Israel gleichen, welches durch die Kundschafter den Ernst der Lage erfuhr und allen Mut verlor (4. Mose 13, 27 - 14, 3). Wohl aber soll eine von Gottes Wort uns angekündigte Gefahr uns vor falscher Sicherheit und sorgloser Schläfrigkeit bewahren. Weil der Feind sich aufmachen wird, deshalb gilt es mit Eifer zu wachen und zu beten, dass seine Pläne zuschanden werden, wie bei Nehemias Mauerbau alle Anschläge der Gegner an der Wachsamkeit Nehemias scheiterten.

2. Wie kann man denn recht wachsam und wacker sein? Unser Text gibt uns ein Hilfsmittel zur Wachsamkeit an: "Denkt daran, dass ich nicht abgelassen..." Fleißiges Gedenken an die treue Arbeit gesegneter Gottesmänner kann uns aufmuntern und wacker machen. Es gibt allerlei zerstreuendes Denken, welches schwächt. Aber solches Gedenken stärkt. Lasst uns recht denken an die Arbeit, welche Gott in unseren Gegenden durch bewährte Zeugen treiben ließ. Lasst uns ihr Bild oft vor uns stellen und dadurch angespornt werden. Vor allen Dingen lasst uns an den Einen gedenken, der drei Jahre als "Knecht des Herrn" (Jesaja 42,19) auf dieser Erde wirkte und "nicht abließ, Tag und Nacht" für unser Heil geschäftig zu sein. Lasst uns diesen immer wieder vor unsere Seele stellen. So werden wir wacker.

3. Wenn die Ältesten das Auftreten jener "greulichen Wölfe" mit der selbstlosen Arbeit des Paulus verglichen, so war ihnen bald klar, welches die rechte und welches die falsche Arbeit war. Wollen wir Prüfgeist bekommen, so gilt es sich immer wieder in das Leben und die Arbeit solcher Männer zu versenken, die Gott als wahre Führer uns gesetzt und beglaubigt hat.