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Predigten zu Apostelgeschichte 21,1

"Als es aber geschah, dass wir abfuhren, nachdem wir uns von ihnen losgerissen hatten, kamen wir geraden Laufs nach Kos, des folgenden Tages aber nach Rhodus und von da nach Patara."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Von Milet nach Tyrus.

Bei dieser Reisestrecke hebt der Text hervor, dass der gerade, also kürzeste und schnellste Weg eingeschlagen wurde. "In gerader Fahrt" (Übersetzung Menge) wurde die erste Seestrecke zurückgelegt. Sobald ein Schiff gefunden wurde, das in der gewünschten Richtung fuhr, wurde es benutzt. Die Insel Zypern, auf der Paulus den ersten Missionserfolg erleben durfte (Kap. 13, 4 - 12), wurde links liegen gelassen. Es wurde also jeder nicht unbedingt nötige Aufenthalt vermieden.

Aus einem bestimmten Grund ist diese eilige Fahrt nach Jerusalem zu beachten. Paulus hatte volle Klarheit darüber, dass in Jerusalem Bande und Trübsale auf ihn warteten (Kap. 20, 23). Unter diesen Umständen hätte es mancher nicht so eilig gehabt, sein Reiseziel zu erreichen. Die Versuchung lag nahe, im Blick auf die bevorstehenden Leiden, die Reise in die Länge zu ziehen und zu zögern, um noch so lange wie möglich die Freiheit zu geniessen. Aber das tat Paulus nicht. Er glich seinem Meister, von dem es heißt: "Da die Zeit erfüllt war, dass er sollte von hinnen genommen werden, wandte er sein Angesicht, stracks gen Jerusalem zu wandeln" (Lukas 9, 51).

So wollen auch wir gerade da, wo ein schwerer Weg anzutreten ist, nicht hin und her schwanken, uns nicht lange mit Fleisch und Blut besprechen, sondern "strackes Laufes" den uns gewiesenen Weg vorwärtsgehen (Galater 1, 16). Dann sind wir in des Heilandes und des Apostels Fußstapfen (Johannes 11, 8 - 16).