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Predigten zu Apostelgeschichte 24,22

"Felix aber, der in betreff des Weges genauere Kenntnis hatte, beschied sie auf weiteres und sagte: Wenn Lysias, der Oberste, herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Drei Stricke, an denen Satan den Felix festhielt.

Wieviel Vorzüge hatte doch Felix! 1. Er wusste sehr wohl um diesen Weg. 2. Er wohnte zwei Jahre bei einem Gottesknecht und hörte ihn oft. 3. Er wird im Gewissen berührt und erschrickt.

Trotzdem kommt er nicht zurecht. Woran lag das? An drei Stricken hielt Satan ihn fest:

I.

An der Unkeuschheit.

Als Paulus über Keuschheit und künftiges Gericht spricht, erschrickt Felix. Das lässt tief blicken und stimmt ganz mit der Schilderung weltlicher Schriftsteller jener Zeit überein, die ihn als einen Lüstling hinstellen. Ach, was nutzt diesem Mann das herrliche Zeugnis des größten Apostels der Christenheit, wo er an der Lust des Fleisches festhält!

Fester als alle Philisterstricke, die den Simson banden, ist die Fessel der Unkeuschheit. Tausende gehen in diesen Fesseln gebunden einher (Pothiphars Weib - Korinth!). Gott wolle drein sehen!

II.

Ein zweiter Strick Satans für Felix war die Geld Liebe. Weshalb ruft er Paulus oft? Weshalb hält er ihn unrechtmässigerweise gefangen? Er hofft auf Bestechungsgeld. Wenn er immer wieder ein Verhör mit Paulus anstellt, so treibt ihn der Hintergedanke: Vielleicht bietet er mir einmal Geld an. Wie kann aber Felix vom Hören des Wortes Gottes Segen haben, wenn die Sucht nach Mammon sein Herz gefesselt hält!

Ach, ist diese Fessel nicht bei Tausenden die Ursache dafür, dass sie innerlich nicht zurechtkommen? Sie hören Predigten und besuchen Feste, aber ihre Gedanken zielen stets auf Vermehrung ihres Besitzes. Gott rette uns von dieser Fessel. (Lot, Gehasi).

III.

Die dritte Fessel war Menschengefälligkeit. Weshalb gibt Felix anlässlich seiner Amtsenthebung den Paulus nicht frei? Er will den Juden eine Gunst erzeigen (Vers 27). O, nur mit den Menschen es nicht verderben! Das war sein Gedanke. Bei den Leuten gut angeschrieben sein, das war sein Begehren. Armer Felix! Fragst du denn gar nicht danach, wie du bei Gott angeschrieben bist? Weißt du nicht, dass du durch das Trachten nach Menschengunst die Gunst Gottes verlierst, die viel wichtiger ist?!

Noch heute hält Satan Tausende an diesem Strick fest. Sie kommen nicht zurecht, weil sie es nie mit Menschen verderben wollen. Es ist ihnen wichtiger, dass die Welt gegen sie liebenswürdig bleibt, als dass Gott ihnen sein freundliches Antlitz leuchten lässt.

In diesen drei Satansstricken blieb Felix gefesselt. Uns aber ziehe Gott zu dem, der frei macht von jeder Fessel.