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Predigten zu Apostelgeschichte 3,19

"So tut nun Buße und bekehret euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn,"

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Die Bekehrung ist unter allen Dingen für den Menschen das Notwendigste. Zwar hat von Anfang an der Teufel und seine Werkzeuge gegen nichts so wütend gearbeitet, als diese Wahrheit zu entkräften oder noch lieber zu vernichten. Aber es bleibt bei dem, was die Schrift sagt: Sünder, wenn du dich nicht bekehrst, so gehst du verloren.

Was ist Bekehrung? Wenn man gute Eindrücke von der Wahrheit fühlt, manchmal bis zu Tränen gerührt wird, gerne etwas Gutes hört, die groben Sünden meidet, vor den Menschen ehrbar wandelt, Almosen gibt, Gefälligkeiten erweist, sich leutselig und friedsam zu betragen weiß, sein Amt untadelhaft verwaltet, so ist man deswegen doch noch nicht bekehrt. Was ist aber Bekehrung? Es ist die von Gott selbst geforderte gänzliche Veränderung des bösen Herzens, die ernstlichste Umkehrung vom Bösen zum Guten, vom Sündendienst zum Gehorsam der Wahrheit, von der Gottlosigkeit zur Gottseligkeit, vom Krieg zum Frieden, von der Unruhe des Herzens zur Ruhe, von der Trostlosigkeit zur Fülle des Trostes, vom Tod zum Leben, vom Satan zu Gott und Jesu Christo. Daß nun Millionen Menschen, die sich Christen nennen, dieses vernachlässigen, kommt nur daher, weil sie blind sind, weil sie die gefahrvolle Schrecklichkeit ihres Zustandes nicht einsehen. Die meisten nehmen sich eher Zeit, an alles zu denken, als an dies eine, das not tut. Wer aber dem heiligen Geist stille hält, daß er ihm die Augen der Seele auf tun kann, wer sich dann so erblickt, wie er von Natur ist, der fühlt nichts dringender als die Notwendigkeit der Bekehrung. Und dann kommt alles darauf an, ob er sein zur Selbsterkenntnis gebrachtes Herz dieser Veränderung unterwerfen will. Will er ernstlich, ohne Aufschub und Ausflüchte, so ist die Sache bald getan, das arme, aus seinem gefährlichen Schlafe erweckte Herz wendet sich dann mit seinem ganzen Jammer, mit all seiner Traurigkeit, mit dem Gefühl seiner Strafwürdigkeit gerade zu dem Sohne Gottes, Jesu Christo. Und dieser ist der Mann, bei dem das Leben zu finden ist. Er hilft.

Seele, hast du Seelenfrieden? Kannst du Trotz dem Teufel bieten? Bist du deines Heils gewiß? Hast du Ruh vor deinen Sünden? Darfst du keine Angst empfinden? Stirbst du ohne Kümmernis?

Hilf, Herr Jesu, allen Seelen, die den Weg des Heils verfehlen und gefährlich stille stehn. Suche, was verirrt, verloren, laß sie werden neu geboren, laß sie Friedenswege gehn!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Glaube, was Gott verheißen hat, für uns zu tun

Wahrer Glaube erfordert, alles zu glauben, was Gott über sich selbst gesagt hat – aber auch, dass wir alles glauben, was Er über uns gesagt hat. Bevor wir nicht glauben, so böse zu sein, wie Gott es von uns sagt, können wir niemals glauben, dass Er das für uns tut, was Er uns zu tun verheißen hat. Gleich an dieser Stelle versagt die volkstümliche Religion, weil sie niemals richtig den Zorn Gottes und das Verderben der Menschen anerkennt. Sie hält sich mehr mit Gottes Güte und mit dem Unglück der Menschen auf. Sie macht aus der Sünde eine verzeihliche Schwäche, die Gott nicht zu ernst nimmt – Er will nur, dass wir Seiner Güte vertrauen. So zu glauben, bedeutet, seinen Glauben auf etwas Falschem und die Ewigkeitshoffnung auf Sand zu bauen. Gott hat gesprochen. Wir stehen alle unter der feierlichen Verpflichtung, auf die eidesstattlichen Versicherungen des Heiligen Geistes zu hören. Die Schriften zu verdrehen, sodass sie uns entschuldigen, uns loben und bestärken, heißt, gegen das geschriebene Wort zu handeln und das lebendige Wort zu verwerfen. Zum rettenden Glauben gehört, alles zu glauben, was Jesus Christus über sich selbst gesagt hat und was alle Propheten und Apostel über Ihn geschrieben haben. Ein träumerischer, sentimentaler Glaube, der das Gericht Gottes über uns ignoriert und auf die Beteuerungen der Seele lauscht, ist so tödlich wie Blausäure. Ein Glaube, der passiv alle angenehmen Texte der Bibel akzeptiert, während er die ernsten Warnungen und Befehle übersieht oder verwirft, ist nicht der Glaube, von dem Christus und Seine Apostel geredet haben.