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Predigten zu Apostelgeschichte 5,9

"Petrus aber [sprach] zu ihr: Was ist es, dass ihr übereingekommen seid, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, welche deinen Mann begraben haben, sind an der Tür, und sie werden dich hinaustragen."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Warum seid ihr eins geworden, den Geist des Herrn zu versuchen"

Wem das Gericht über Ananias und Saphira zu streng erscheint, der erwäge folgendes: Ananias hat seine Pflicht als Hausvater vernachlässigt. Als Haupt der Familie hatte er die Pflicht, seiner Familie mit gutem Beispiel voranzugehen. Statt dessen verbindet er sich mit seiner Frau zu sündigem Tun. Er hat vorsätzlich gelogen, wie das Wort des Petrus zeigt: "Warum hast du solches in deinem Herzen vorgenommen" (V. 4)? Gottes Wort macht einen Unterschied zwischen einem Sündigen "aus Versehen" (4. Mose 15, 27) und einem Sündigen "aus Frevel" (V. 30). Wer so frevelt, "der hat den Herrn geschmäht", und "dessen Seele soll ausgerottet werden". Erschwerend fällt für Ananias in die Waagschale auch der Umstand, dass er log und betrog, obwohl der Geist Gottes damals so machtvoll in der Gemeinde wirkte. Je klarer die Verkündigung des Wortes Gottes leuchtet, je stärker die Wirkung des Heiligen Geistes, desto strafbarer der Widerstand dagegen. Ebenso hat Saphira sich außergewöhnlich schwer versündigt. Sie unterstützte ihren Mann bei dem Betrug. Die Frau ist nach Gottes Willen die Gehilfin des Mannes. Sie soll ihm aber helfen zum Guten, zum Glauben und zum Gehorsam gegen Gott. Wie schrecklich, wenn sie ihm zur Gehilfin in der Sünde wird. Wie viel besser ist eine Abigail (1. Sam. 25, 17 ff.), die der Torheit ihres Mannes Nabal widerspricht und zuwiderhandelt, als Saphira, die ihren Mann zum Bösen ermutigt. Wie treu das Weib des Pilatus, die ihren Mann warnt. Saphira hat die drei Stunden Gnadenzeit, die ihr geblieben, ungenutzt verstreichen lassen. Als Petrus sie fragt: "Habt ihr wirklich den Acker so teuer verkauft?" lügt sie dem Mann Gottes frech ins Gesicht: "Ja, so teuer!" Da stürzt sie hin und ist tot. - Gott bewahre uns vor den Sünden dieser Leute.