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Predigten zu Apostelgeschichte 6,3

"So sehet euch nun um, Brüder, nach sieben Männern aus euch, von gutem Zeugnis, voll [Heiligen] Geistes und Weisheit, die wir über dieses Geschäft bestellen wollen;"

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Lasst uns sieben Männer bestellen für die tägliche Versorgung der Gemeinde."

Wir tun einen Rückblick in die Geschichte des Amtes der Almosenpfleger, deren einer Stephanus war. Drei Gegensätze treten dabei hervor. Zweierlei Befürchtungen. Auf der einen Seite stehen die Griechen. Sie befürchten, ihre Witwen kämen bei der täglichen Versorgung zu kurz. Sie meinen, die Glieder ihres Volkes könnten benachteiligt werden. Daneben steht die Befürchtung der Apostel, bei der Verwaltung der Vorräte und Gelder könnte das Gebet und das Amt des Wortes zu kurz kommen. Sie fürchteten, durch Vielgeschäftigkeit könnten sie im innersten Zentrum, im Gebetsleben, geschädigt werden. Wohl dem, der die Befürchtung der Apostel teilt. Die Geschichte zeigt auch zweierlei Kampfweise. Auf der einen Seite stehen die Vertreter des Liberalismus und der Philosophie. Sie wollen um jeden Preis recht behalten. Weil ihnen das im redlichen Kampf der Geister nicht gelingt, greifen sie zu den schmählichsten Waffen. Mit Lüge, Verleumdung und Aufpeitschung des jüdischen Fanatismus gehen sie vor. Und als auch das nicht genügt, greifen sie zu dicken Steinen und werfen ihren Gegner tot. Und Stephanus? Er verschmäht die Waffen menschlicher Weisheit, natürlicher Schlauheit und Gerissenheit. Gottes Wort ist seine Waffe. Und das sagt er schlicht in der Kraft des Geistes, so dass seine Gegner "nicht zu widerstehen vermochten der Weisheit und dem Geiste, aus welchem er redete". Gott bewahre uns vor den Methoden der Feinde und schenke uns des Stephanus Waffen. - Dann noch zwei verschiedene Bilder. Hätte man damals eine Momentaufnahme machen können! Da sind des Stephanus Gegner. Ihre Angesichter sind verzerrt von Zorn, Hass, Bitterkeit, Rachsucht und mörderischer Wut. Die Zähne beißen sie zusammen und ihre Angesichter sind Teufelsfratzen. Stephanus aber steht da in heiterer Seelenruhe. Sein Angesicht leuchtete "wie eines Engels Angesicht" (V. 15). Er ist verklärt in Jesu Bild. Und wem gleicht unser Bild?