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Predigten zu Apostelgeschichte 5,42

"und jeden Tag, in dem Tempel und in den Häusern, hörten sie nicht auf, zu lehren und Jesum als den Christus zu verkündigen."

Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Und hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hin und her in Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesu Christo."

Die Zukunft der Kirche Jesu Christi der Gegenwart wird von ihrem Zeugendienst abhängen. Nur wenn sie auch in Zukunft eine missionarische Aufgabe in der Vollmacht ihres Christus zu erfüllen vermag, wird sie ihre Stellung in der Welt behaupten können. Nur insoweit, als Gott hinter ihrem Leben und ihrer Sendung stehen kann, wird sie sich auch in Zukunft als ein Licht der Welt und als ein Salz der Erde zu behaupten wissen. Sie wird sich alsdann gerechtfertigt sehen durch die Vollmacht, in welcher sie ihren Dienst tut.

Es muss daher Christus der Inhalt ihres Lebens, der Heilige Geist die Quelle ihrer Kraft und das lebendige Wort das Licht auf ihrem dunklen Wege sein. Sie muss loskommen vom Buchstaben und sich wieder erfasst wissen von der göttlichen Offenbarung. Christus muss ihr nicht nur eine geschichtliche Vergangenheit, sondern eine gegenwärtige Kraft Gottes werden. Ihr kirchliches Leben muss ihr wieder mehr sein, als nur eine Religion unter so manchen anderen Religionen. Tiefer als je muss sie erfassen, Christus lebt nicht nur, weil die Evangelien von sein er Auferstehung berichten, sondern Er lebt, weil sich die Kraft seiner Gegenwart an Verlorenen und Müden, an Zöllnern und Sündern auch heute noch als eine Kraft Gottes erweist, die neue Menschen schafft.

Christus ist nicht das geworden, was etwa die Welt aus Ihm gemacht hat, letzthin auch nicht das, was die urchristliche Gemeinde aus Ihm machte. Christus ist in der Welt das geworden, was Er aus der Welt gemacht hat und zwar durch die Kraft seines ewigen Lebens. In seiner Auferstehungskraft schritt er Jahrzehnte um Jahrzehnte, Jahrhunderte um Jahrhunderte, Jahrtausende um Jahrtausende durch eine sterbende Welt und rief Leben aus dem Tode. Wer sich selbst, wie einst Paulus, von diesem Christus erfasst weiss, der glaubt auch angesichts all der Erscheinungen der Gegenwart an den Sieg des Lichts über die Finsternis, der Kraft Gottes über alle Herrschaft des Todes. Er trägt eine neue Zukunft in seiner Seele und vermag daher den Menschen ein Evangelium zu bringen, das auch ihm eine neue Zukunft gibt. Wir würden uns als Glieder der Kirche Christi verleugnen, wenn wir nicht angesichts unseres gekreuzigten und auferstandenen Herrn eine Botschaft in uns trügen, die grösser wäre als die Welt. Inhalt dieser Botschaft ist und bleibt uns Christus, wie die Propheten Ihn ersehnten, wie die Jünger Ihn bezeugten, wie Paulus Ihn verkündigte und wie die Gemeinde Ihn erlebt.