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Predigten zu Apostelgeschichte 7,54

"Als sie aber dies hörten, wurden ihre Herzen durchbohrt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Die erste Erwähnung des Saulus

Zum ersten Mal begegnen wir Saulus bei dem Tode des Stephanus. Das, was Saulus dort aus nächster Nähe angeschaut hat, war recht dazu angetan, einen tiefen Stachel in sein Herz zu drücken.

Was sah er da? Er sah:

1. einen Mann, der Glauben hatte. Es trat ihm eine felsenfeste, unerschütterliche Überzeugung entgegen, die mit dem geschriebenen Wort Gottes in Einklang stand und die Kraft gab, das Schwerste zu leiden. Er sah

2. einen Mann, der Liebe übte, der für seine Feinde, die ihn steinigten, die beste Gabe herabflehte, nämlich die Vergebung der Sünden. Er sah

3. einen Mann, der mit fröhlicher Hoffnung in den Tod gehen konnte, der den Himmel offen sah und mit verklärtem Antlitz triumphierend heimging.

Von solchen Menschen, die glauben, was sie sagen, die wahre Liebe besitzen, die fröhliche Hoffnung zeigen, geht immer eine Anziehungskraft aus auf die arme, blinde Welt, der alle diese Dinge fehlen. Wie oft ist es bei den späteren Christenverfolgungen vorgekommen, dass die bei der Hinrichtung tätigen Gerichtsbeamten durch den Anblick der Glaubensfreudigkeit der Märtyrer selbst zum Glauben kamen.

Wie viele, die zum lebendigen Glauben kamen, haben später bekannt, dass sie den ersten Anstoss zum Nachdenken durch den Anblick wahrer, fröhlicher Gotteskinder bekommen haben. Verklärte Stephanusgesichter, inbrünstige Stephanusgebete vergisst keiner leicht.

Ob Saulus auch vorläufig noch an der Meinung festhielt, Stephanus sei ein Irrlehrer, der das väterliche Gesetz verlassen habe, so musste er sich doch sagen: Dieser Mann besitzt etwas Herrliches, was mir fehlt.