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Predigten zu Apostelgeschichte 9,17

"Ananias aber ging hin und kam in das Haus; und ihm die Hände auflegend, sprach er: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf dem Wege, den du kamst, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geiste erfüllt werdest."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Was machte Ananias bei seinem Gang zu Saulus getrost und sicher

Eine dreifache Kenntnis stärkte den Ananias bei seinem Gang zu Saulus.

1. Er kannte den, zu dem er gehen sollte. Er wusste Bescheid über seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Solange er nur seine Vergangenheit kannte, musste er vor diesem Weg ängstlich zurückschrecken und sich vorkommen wie ein Lamm, das in die Höhle eines Löwen gehen soll. Als er seine Gegenwart erfuhr, dass er betend das Angesicht Gottes suche, konnte er schon getroster werden und wissen, dass er jetzt nicht mehr so gefährlich sei wie früher. Als er dann sogar seine Zukunft vernahm, dass er den Namen Jesu zu den Heiden tragen werde, wurde er mit anbetender Freude erfüllt.

2. Er kannte aber auch den Auftrag, der ihm zuteil geworden war. Er wusste fest und bestimmt, dass er nicht in eigener Kühnheit einen Bekehrungsversuch bei jenem Abgesandten des Hohenpriesters machte, sondern auf die ausdrückliche Weisung des Herrn zu ihm gehe. Mit solcher Kenntnis kann und darf man die schwierigsten Gänge getrost antreten.

3. Er kannte auch bereits den Ausgang seines Besuches. Er wusste, dass Saulus "wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werde". So brauchte er nicht ängstlich, unsicher oder zaghaft hinzugehen, sondern in kindlichem Glauben, fest und getrost.


Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Die Heilung der Erblindung

1. Nicht durch einen großen Apostel oder Evangelisten, nicht durch einen Mann, der ein wichtiges Amt in der Christengemeinde bekleidete, wurde Paulus von seiner Erblindung geheilt, sondern durch einen einfachen, frommen Jünger mit Namen Ananias.

Auch heute benutzt der Herr, je nachdem es ihm gefällt, die allereinfachsten Christen, um einen wichtigen Dienst an der Menschheit zu tun.

2. Nur durch ein von Gott gegebenes Wort kam die Heilung zustande. Als Ananias im Auftrage des Herrn Saulus aufforderte: "Saul, lieber Bruder, siehe auf!", da wurde er auch sehend.

Ein Wort, das in Jesu Namen geredet wird, bringt auch heute noch die beste Hilfe. Es ist die Großmacht, die alles vermag. (Lukas 4, 4; Epheser 6, 17; 2. Petrus 3, 5).

3. In einem einzigen Augenblick trat die Heilung ein. Lange hatte Saulus warten müssen. Drei Tage und drei Nächte war er blind und hilflos. Als Gottes Stunde kam, trat die Hilfe eilends ein.

So kann der Herr durch einen schlichten Jünger nur durch das Mittel des Wortes in kürzester Zeit helfen. Ihm lasst uns trauen!


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Bruder Saul, der Herr, welcher dir erschienen ist auf dem Wege, den du herkamst, Jesus, hat mich gesandt."

Wie oft können wir von solchen, die wir normalerweise verachten könnten, Hilfe erfahren! Als der geblendete Saul nach Damaskus gelangte, wusste er nur, dass irgendein gottgesandter Bote ihm sagen würde, was er tun sollte. Zunächst kam niemand. Erst nach drei Tagen der Dunkelheit trat endlich jemand bei ihm ein, und auch jetzt war es nur "ein Jünger" . Da Lukas diese einfache Bezeichnung gebraucht, müssen wir annehmen, dass Ananias zwar fromm und geachtet, aber seiner Stellung nach ein gewöhnlicher Bruder war; er hatte nichts, was ihn besonders geeignet gemacht hätte, dem künftigen großen Apostel zu helfen.

Und auch Ananias, der über Saulus von Tarsus Bescheid wusste und sich mit Recht vor ihm fürchtete, musste durch praktisches Tun zeigen, dass sein Herz durch ein göttliches Wunder verwandelt worden war. Durch seine schlichte Anrede - "Bruder Saul" - zeigte er, dass er in dem bisherigen Verfolger ein neues Glied des Leibes Christi erkannt hatte. In ein und demselben Geist gaben und empfingen die beiden zu Brüdern gewordenen Männer Weisungen, die nach Gottes Bestimmung weltbewegende Folgen hatten.