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Predigten zu Apostelgeschichte 9,26

"Als er aber nach Jerusalem gekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen; und alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Wie fest Paulus und Barnabas bis dahin verbunden waren.

Wie unzertrennlich schienen doch Paulus und Barnabas verbunden zu sein! Werfen wir bei dieser betrübenden Trennung einen Rückblick auf die Geschichte ihrer Verbindung.

Als der bekehrte Saulus nach Jerusalem kam und alle Jünger sich ängstlich vor ihm scheuten, da war es Barnabas, der ihn mit offenen Armen aufnahm und bei den Aposteln einführte. Als Saulus später in stiller Verborgenheit in Tarsus lebte, da ging Barnabas aus, ihn zu suchen. Er brachte ihn nach Antiochien, wo sie gemeinsam wirkten. Dann wurden sie durch ausdrücklichen Befehl des Geistes Gottes vereint zur ersten Missionsreise ausgesandt, teilten miteinander sowohl Nöte und Beschwerden, wie auch die Freuden und Erquickungen dieser Reise. Zusammen duldeten sie Verfolgungen, zusammen predigten sie das Evangelium, zusammen kehrten sie zurück und gaben gemeinsam Gott die Ehre für alle Erfolge. Niemals ist von irgendwelcher Uneinigkeit das Geringste zu spüren. Welch inniges Band musste der göttliche Befehl (Kap. 13, 2) und die gemeinsamen Erfahrungen um beide schließen! Als dann die verwirrenden Gesetzeslehrer auftraten, standen Paulus und Barnabas Schulter an Schulter im Kampf für das unverfälschte Evangelium. Eines Geistes und Sinnes redeten sie auf dem Apostelkonzil in Jerusalem.

Hätte nicht jeder denken können: Diese beiden Männer sind unzertrennlich. Sie werden bis zum Lebensende zusammen streiten. Aber das geschah nicht. Eine einzige Frage sprengte dieses innige Band.

Das ruft uns zu: Lasst uns wachen und beten über der Gemeinschaft des Geistes, besonders in der Arbeit für den Herrn, in der man solche Gemeinschaft vornehmlich gebraucht. Das schönste Band kann zerrissen werden.