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Predigten zu Daniel 3,25

"Er antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer frei wandeln mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten ist gleich einem Sohne der Götter ."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Rasend vor Zorn war der König von Babylonien, Nebukadnezar, gewesen, als drei junge Leute sich geweigert hatten, ihre Knie vor seinem Götzenbild zu beugen. Und in seinem Zorn hatte er eine entsetzliche Drohung wahr gemacht: Die drei jungen Männer waren in den feurigen Ofen gestoßen worden.

Aber dann kam das Unheimliche: Als der König sich überzeugt, ob der Befehl recht ausgeführt ist, entdeckt er einen vierten Mann in den Flammen. Und der vierte Mann ist „wie ein Sohn der Götter". Und an diesem vierten Mann mag es wohl liegen, dass die drei anderen der Flammen spotten.

Dieser vierte Mann, der der Welt so unheimlich und den drei Jüngern so tröstlich ist, ist derselbe, der gesagt hat: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." Er ist derselbe, der gesagt hat: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! So du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen, denn ich bin der Herr, dein Gott."

Dieser vierte Mann ist Jesus. Die Welt kennt Ihn nicht. Und darum ist sie erschrocken, wenn ihre Macht an Ihm zerschellt. Die Gemeinde aber kennt ihn. Und darum ist sie allezeit getrost. Amen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Sahe ich doch vier Männer, los im Feuer gehen!

Dass sie gebunden gewesen waren, daran war nicht zu zweifeln. Ihre Turbane, Mäntel und anderen Kleidungsstücke hatten sich so fest um ihre Glieder gewickelt, dass sie wie gebunden in den glühenden Ofen hinabfielen. Was auch das Feuer sonst nicht tun durfte, so tat es doch das eine: es befreite sie, so dass sie los wandelten; und die duftigen Rasenplätze Edens wären ihnen kaum lieber gewesen, als jene glühende Asche. Wie oft hat die Trübsal uns diesen Dienst getan! Wir waren uns bewusst geworden der bindenden Wirkung unserer eigenen Gewohnheiten, die wir uns als verhältnismäßig unschuldige gestattet hatten; und allmählich hatte sich die Überzeugung Bahn gemacht, dass sie zu den Bürden gehörten, die wir ablegen sollten. Und doch hingen sie uns an, bis eine feurige Trübsal über uns hereinbrach; von Stund an waren wir alsdann, durch die Gnade des heiligen Geistes, befreit. Fürchte das Feuer nicht. Es wird kein Haar deines Hauptes beschädigen, nicht einmal den Geruch des Brandes wird man an dir spüren; aber es wird die Schlacken verzehren, und die eisernen Fesseln, womit du gebunden warst, versengen.

Zerbrich, verbrenne und zermalme, Was dir nicht völlig wohlgefällt!

Jesus lässt seine Geliebten niemals allein durchs Feuer so gehen. Ob es auch siebenmal stärker brennte als gewöhnlich, so ist dies Ihm nur um so mehr Grund, sich uns als unseren lebendigen, herrlichen Freund zu erweisen. Neben dem geprüften Gotteskind geht, obwohl nicht immer dem Geistesauge erkenntlich, Einer, dessen Gestalt dem Sohne Gottes ähnlich ist. Strecke deine Hand aus nach Ihm, mein Bruder, meine Schwester, – Er ist da. Der Schmelzer beobachtet nicht nur den Tiegel, Er ist selbst mit dir darin. „In aller ihrer Bedrängnis ward Er bedrängt.“