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Predigten zu Esra 7,10

"Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des HERRN zu erforschen und zu tun, und in Israel Satzung und Recht zu lehren."

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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"Zum Jahresschluss Esra schickte sein Herz, zu suchen das Gesetz des Herrn und zu tun, und zu lehren in Israel Gebote und Rechte."

Lasst uns einen guten und gesegneten Jahresschluss machen, nicht in Saus und Braus bei Punsch und Becherklang, nicht in zerstreuender Gesellschaft, sondern in Gemeinschaft mit Kindern Gottes und in der Betrachtung des göttlichen Wortes! Vor allem lasst uns aber auch in die Stille gehen, wie Esra, und uns in das Licht der Gegenwart Gottes stellen! Es gibt Flattergeister und gesammelte Herzen. Am letzten Tag des Jahres scheiden sich beide Klassen in besonderem Maß. Esra gehörte m den innerlichen, tiefgründigen Menschen. Denn er war in Gott gewurzelt. Er war ein in sich geschlossener Mann. Denn sein Leben baute sich auf Gottes Wort auf. Er richtete sein Herz fest dahin, Gottes Gesetz zu suchen. Er forschte in ihm und versenkte sich darein. Seine inneren Sinne waren für die göttlichen Wahrheiten aufgeschlossen. Die äußeren Sinne, gleichsam die Türen und Fenster, waren verschlossen. - Kinder werden von jedem Eindruck der Außenwelt erfasst und bleiben darum nicht lange bei etwas. Viele Erwachsene gleichen ihnen darin. Sie üben sich nicht, ihr Herz fest und anhaltend auf einen Punkt zu richten. Wer sich mit Gottes Wort nicht nur verstandesmässig beschäftigt, sondern sich mit dem Herzen darein vertieft, erfährt seine reinigende und umbildende Kraft. Durch Worte teilen uns Menschen ihren Sinn und Geist mit, oft zu unserm Schaden: "Böse Geschwätze verderben gute Sitten." Im Wort teilt uns Gott sein Herz, seinen Sinn und seine Gedanken mit. Die Heilige Schrift gibt Belehrung über die wichtigsten Fragen des Menschenherzens. Sie straft unsere Verkehrtheiten. Ihr Wort übt eine bessernde Wirkung aus. Es erzieht uns in der Gerechtigkeit, so dass wir Gottesmenschen werden, brauchbar zu jedem guten Werk (2. Tim. 3, 16). Bei Esra war ein Dreifaches vereinigt: er forschte im Wort, er setzte es in die Tat um und lehrte die andern. Das machte ihn zu einem Segensmenschen und einer Gottesgabe für sein Volk. Das Leben des einzelnen, die Familie und das Volksganze müssen sich auf Gottes Wort aufbauen, sonst ist der Verfall unausbleiblich. "Zurück zur Bibel!" muss die Losung sein, sonst gibt es keine Morgenröte nach dunkler Nacht (Jes. 8, 20). - Wie bringst du den Schluss des Jahres zu? In zerstreuender Unterhaltung oder in der Betrachtung des Wortes Gottes und im Gebet? Ober Esras Leben waltete die gute Hand Gottes (Esra 7, 9). Wenn unserem Leben dies Beste bisher gefehlt hat, dann lasst uns die Schuld bei uns suchen, das alte Jahr mit dem rechten Entschluss enden und im neuen mit der Ausführung sofort beginnen!

O Herr, vergib nach deiner Huld des langen Jahres schwere Schuld; sprich uns ein selig Amen! Zieh uns erbarmend heimatwärts und schreib ins sorgenvolle Herz uns deinen Retternamen!