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Predigten zu Esra 7,2

"des Sohnes Schallums, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Ahitubs,"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Was bittest du, dass man dir's gebe? Und was forderst du?

Neben den sinnlichen Anschauungen über das eheliche Leben, die in diesem heidnischen Königreich gang und gäbe waren, muss in der Brust des Königs doch auch das Bewusstsein der inneren Vereinigung zwischen ihm und seiner schönen Königin erwacht sein, sonst hätte er ihr wohl kaum ein so weitgehendes Versprechen gemacht. Sie war sein besseres Ich, und in ihrem Flehen vernahm er die Stimme seines eigenen Gewissens. In ihr lag die Macht, die einem reinen, edlen Charakter gegeben ist, auch in anderen edle Empfindungen zu wecken. – Wie, wenn durch deine Selbstlosigkeit und Reinheit die Menschen in deiner Umgebung zu dem Bewusstsein erwachten, dass es ein Ideal gibt, dem sie nachfolgen möchten, das vor ihrem geistigen Blick alsdann die Gestalt des lebendigen Christus annähme?

Die Worte des Königs erinnern uns daran, dass Gott bereit ist, größeres an uns zu tun, als wir bitten oder verstehen. Nicht nur die Hälfte seines Königreichs, sondern dessen ganzes Gebiet erschließt Er uns, „nach der Kraft, die da in uns wirket.“ Unser Gebet muss jedoch in dem Namen, in dem Sinn Jesu geschehen; das heißt, Jesus muss selbst in uns beten, und Gott muss sich gleichsam wiedererkennen in der Fürbitte, die wir vor Ihn bringen. Der Geist muss uns vertreten, nach dem es Gott gefällt. Wenn in unserem Gebet das selbstlose, liebevolle, heilige Wesen Jesu durch den heiligen Geist zum Ausdruck kommt, so wird uns Gott nichts vorenthalten, und gälte es sein ganzes Königreich.

„So ihr in mir bleibet, und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.“

„So ihr den Vater etwas bittet in meinem Namen, wird Er es euch geben.“