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Predigten zu Galater 4,6

"Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater!"

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Mit unseren eigenen Kräften oder nur mit gutem Willen können wir nicht als Kinder, noch viel weniger als Söhne Gottes leben. Wir brauchen Seine Hilfe dazu. Gerade weil wir schwach sind, hat Gott ja den Geist Seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, und Er erzeugt in uns die kindliche, aufrichtige Gesinnung eines gehorsamen Sohnes. Dadurch entsteht zwischen uns und unserem himmlischen Vater eine innige, persönliche Verbindung, die unser Leben umwandelt und das möglich macht, was uns unmöglich war. Gott verlangt keine aufsehenerregenden Dinge von uns. Wir sollen nur einfach die herrliche Tatsache, daß der Geist Seines Sohnes in uns wohnt, praktisch ausleben. «Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat» (Galater 2,20). Viele Christen wissen gar nicht, daß sie Erben und Besitzer dieses Schatzes sind, daß Christus durch Seinen Geist in ihnen wohnt.

Seine Gegenwart vermittelt uns ein neues Leben, den Hauch des göttlichen Lebens selbst. Der Geist Christi, der Geist des Sohnes, stellt diese neue Beziehung zwischen uns und dem Vater her, die sich in dem Schrei des kleinen Kindes äußert, das «Abba, Vater» zu sagen beginnt. Diese Sprache, die so innig vertraut ist, daß sie fast keine Worte braucht, ist ein Bekenntnis der völligen Abhängigkeit, der Liebe und des rückhaltlosen Vertrauens, das erste Anzeichen des neuen Lebens in der Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater. Wir kennen Ihn dann nicht mehr als den fordernden, fernen Gott, der uns durch dichte Wolken verhüllt wird, wie am Berg Sinai, sondern der in uns wohnende Geist Christi offenbart Ihn uns mehr und mehr in Seinen väterlichen Eigenschaften.

Was wir sind, ist dann ein Abglanz dessen, as Er in uns ist. Was wir tun, trägt das Gepräge dessen, was Christus selbst ist. Wir sollten uns voll und ganz dessen bewußt sein, welch ein Schatz Seine Gegenwart in uns ist, und alles in uns Ihm unterwerfen. Dann werden die Menschen glauben, daß Gott ein Leben umwandeln kann.