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Predigten zu Hebräer 11,16

"Jetzt aber trachten sie nach einem besseren, das ist himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitet."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Man braucht nicht in der Eitelkeit dieser Welt unterzugehen, es ist nicht nötig, sein armes Herz an diese Welt zu hängen und zu tun, wie wenn man hier zuhause wäre, es ist nicht nötig, sich mit Trebern zu sättigen, die die Säue fressen, nein es ist etwas Besseres aufgehoben für uns, es ist eine Freiheit bereitet, eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes, wir können Bürger seiner Stadt werden schon hienieden, und als Bürger jener Stadt hindurchschreiten durch das Jammertal. Dies ist der Zweck der Gnadenanstalt Gottes in Christo Jesu, darum ist der Heiland in diese Welt gekommen und hat sein Pilgerleben auf Erden geführt, aller Mühseligkeit dieser armen Welt unterworfen, auf daß wir arme Leute einen Trost haben könnten, auf daß er uns ein Recht erwürbe an jene Stadt, auf daß er durch sein teures Blut ein Lösegeld bezahlte für unsere Seelen, und erlösete von der gegenwärtigen argen Welt und uns den Weg, den neuen lebendigen Weg eröffnete zum himmlischen Vaterland. Darum ist er hingegangen zum Vater, daß er uns eine Stätte bereitete, auf daß wir sein können, wo er ist. Vater, ich will - so sagt er in seinem hohepriesterlichen Gebet - daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, - d.h. ich will, daß, die du mir gegeben hast, ein Recht haben sollen zu der Freiheit jener Stadt, daß sie nicht Knechte des Todes bleiben, der uns allenthalben auf dieser Welt und in der Ewigkeit entgegentritt, sondern daß sie hindurchdringen zur ewigen Freiheit. Und dessen kann man ja auch gewiß werden. Was hülfe mir der ganze Gnadenrat Gottes, wenn ich nicht gewiß wüßte, daß er mich angeht? Aber man kann eine Gewißheit seines Rechts an jene Stadt erlangen. In uns selber liegt sie nicht, in uns selber liegt nur Ungewißheit und Verzweiflung; wenn wir, die wir Sünder sind, in uns selber die Gewißheit suchen müßten, so würden wir sie in Ewigkeit nicht finden, denn ein jeder Fehler, eine jede Verschuldung - und wie viele kommen deren jeden Tag vor - würde uns unsern ganzen Grund wieder umstoßen und uns auf's Neue der Verzweiflung preisgeben. Aber darum ist der Morgenstern aufgegangen, darum ist das unschuldige Blut des Lammes vom Kreuzesstamm auf die Erde geflossen, damit der große Widerspruch zwischen Sünde und Seligkeit könnte gehoben werden und ein Sünder, wie wir, hinstehen könnte und sagen: dem Recht nach gehöre ich in die unterste Hölle, aber ich habe durch Christum ein Recht an jene Stadt.

Herr, bin ich selig, so laß es mich wissen, schreib es lebendig mir tief in den Sinn! Lehre mich willig Eitelkeit missen! Glaubensgehorsam nur sei mein Gewinn, daß ich nach Klagen freudig kann sagen: Seht! Aus der Schar der verlorenen Sünder schafft der Allselige selige Kinder! Gönne von ferne nur einige Blicke mir, der im Glauben mit dir sich vertraut, bis ich die Seele zum Himmel dir schicke, wo sie von Antlitz zu Antlitz dich schaut; wo mir dein Lieben nichts kann betrüben, wo mit versöhntem und reinem Gewissen ich deine Ruhe kann ewig genießen!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Den Himmel zu erwarten, ist mehr als Eschatologie

Wir legen heute in der christlichen Gemeinde die Betonung auf eine falsche Stelle, indem wir von der Zukunft als von der »Eschatologie« anstatt vom Himmel sprechen! Wir müssen bekennen, dass die Christen zu sehr im »Heute« leben – und die Erwartung von etwas Besserem in der Gemeinde Christi fast ausgestorben ist. Wir finden uns so wohlsituiert, dass wir einen zukünftigen Himmel gar nicht nötig haben. Wir brauchen nichts zu hoffen, wir haben jetzt schon alles! Trotz dieser Werteverschiebung bleibt die Tatsache, dass ein wahrer Christ nicht mit dieser Welt zufrieden sein kann. Wenn Gott ein Wunder in der Brust des Menschen bewirkt, wird der Himmel sofort seine Heimat, nach der es ihn verlangt, wie es die Vögel im Frühjahr nach Norden zieht. Der Christ hat tatsächlich eine Heimat, und die Tatsache, dass wir nicht mit der geringsten Sehnsucht danach Ausschau halten, ist ein ernstes Zeichen für einen großen inneren Schaden bei uns. Wenn ich jemanden sehe, der es sich in dieser Welt und ihrem System allzu bequem gemacht hat, überwältigen mich die Zweifel, ob er wohl jemals wirklich wiedergeboren ist. Tatsache ist, dass alle mir bekannten Christen, denen Gott wirklich etwas bedeutet, solche sind, die mit dieser Welt nicht übereinstimmen – und völlig anders denken als ihre Altersgenossen! Denke daran: Du bist auf der Erde, und Gott ist im Himmel – so fürchte dich nicht, auf das Allerhöchste zu hoffen, indem du glaubst, was deine Bibel dir sagt.