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Predigten zu Hebräer 11,20

"Durch Glauben segnete Isaak, in Bezug auf zukünftige Dinge, den Jakob und den Esau."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Durch den Glauben segnete Isaak von den zukünftigen Dingen den Jakob und Esau."

Dieser Segen Isaaks wird als Glaubenstat hingestellt. Wir betrachten zunächst den Segnenden. Es ist der alte Isaak, dessen leibliche Augen erblindet waren, dessen Glaubensaugen aber hell aufschauten. Das Alter macht manche Menschen verdriesslich und mürrisch. Mit dem Körper stirbt bei manchen allmählich auch das Glaubensleben und die Liebe ab. Das muss nicht so sein. Von den wahrhaft Gerechten gilt das Wort: "Wenn sie auch alt werden, sollen sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein" (Ps. 92, 15). Von Mose heißt es: "Er war 120 Jahre alt, seine Augen waren nicht dunkel geworden und seine Kraft war nicht verfallen" (5. Mose 34, 7). Wie Isaak konnte er sterbend einen wirklichen Segen spenden. Wer waren die von Isaak Gesegneten? Es waren Söhne, an denen schwere Mängel und Gebrechen zutage traten. Esau war ein eigenwilliger, rauher Mensch, der, ohne nach den Wünschen der Eltern zu fragen, zwei ausländische Frauen nahm, die den alten Eltern viel Herzeleid bereiteten. Und auch Jakob war trotz seines milderen Wesens nicht tadellos. Er war nicht lauter. Isaak aber vermochte im Glauben beide Söhne zu segnen. Er wusste, dass Gott mit ihnen fertig werden würde. Ein herrlicher Glaube, der Hoffnung hat für Menschen, die noch ihre eigenwilligen Wege wandeln. Bei treuer Fürbitte kann Gott uns solchen Glauben schenken. Und der Inhalt des Segens? Isaak segnete seine Söhne von den zukünftigen Dingen. Er verhiess ihnen Land und Herrschaft über Völker, alles Dinge, die er selbst nicht besass und über die er, menschlich gedacht, nicht verfügen konnte. Sein Segen war mehr als ein Testament, in dem er über seine Hinterlassenschaft verfügt hätte. Er segnete "im Glauben". Gott bekannte sich zu Isaaks Segen. Sind wir auch Glaubensmenschen, die sterbend wirksamen Segen zu spenden vermögen?


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Der Glaube triumphiert über den Tod.

"Durch Glauben segnete Isaak auch im Hinblick auf zukünftige Dinge den Jakob und den Esau. Durch Glauben segnete Jakob sterbend einen jeden der Söhne Josephs und betete an über der Spitze seines Stabes. Durch Glauben gedachte Joseph sterbend des Auszugs der Söhne Israels und traf Anordnung wegen seiner Gebeine"

Der Bibelausleger Matthew Henry schreibt: "Wenn auch die Gnade des Glaubens während des ganzen Lebens von universaler Bedeutung ist, so wird sie es ganz besonders, wenn es ans Sterben geht. Der Glaube hat sein schwerstes Werk ganz zum Schluss, damit der Gläubige alles zum guten Ende bringe, sowohl im Herrn zu sterben, als auch Ihn durch Geduld und Hoffnung zu ehren und damit ein Zeugnis von der Wahrheit des göttlichen Wortes und der Herrlichkeit Seiner Wege zu hinterlassen."

Gott wird geehrt, wenn Seine Leute im Triumph sterben. Wenn wir ein Leben zu Seiner Verherrlichung geführt haben und mit Freuden diese Welt verlassen, um für alle Ewigkeit in Seine Gegenwart zu gelangen, gefällt Ihm das wohl; denn "kostbar ist in den Augen des Herrn der Tod seiner Frommen" (Ps. 116,15).

Viele Gläubige, die sich vor dem Sterben gefürchtet hatten, machten die Erfahrung, dass ihre letzten Augenblicke die schönsten und kostbarsten ihres Lebens waren.

Jakob, Isaak und Joseph sind Beispiele von Menschen, die dem Tod in starkem Glauben und festem Vertrauen entgegensahen. "Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die Verheißungen nicht erlangt, sondern sahen sie von ferne und begrüssten sie und bekannten, dass sie Fremde und ohne Bürgerrecht auf der Erde seien" (Hebr. 11,13). Sie hatten nicht die Erfüllung aller Verheißungen erlebt; aber sie reichten sie im Glauben an ihre Kinder weiter.

Diese Männer hatten keinen perfekten Glauben. Joseph war zwar mustergültig; aber Jakob und Isaak haben oft in ihrem Wandel mit Gott geschwankt. Doch jeder beendete sein Leben im Triumph. Das ist die Belohnung aller, die Gott vertrauen und sich an Seine Verheißungen klammern.

Wie alle anderen Gläubigen vor dir hast auch du nicht die Erfüllung aller göttlichen Verheißungen erlebt. Doch hast du ganz gewiss weit mehr gesehen als Jakob, Isaak und Joseph. Wie viel mehr solltest du darum auf Gott vertrauen und alle dazu ermuntern, die dir folgen!


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Wenn du Gott ungehorsam bist, verspielst du Freude und Segen.

"Durch Glauben segnete Isaak auch im Hinblick auf zukünftige Dinge den Jakob und den Esau"

Isaak ist eine faszinierende Figur des Alten Testaments. Er war Abrahams lang ersehnter Sohn, das Kind des Bundes, das Kind der Verheißung. Doch abgesehen davon war er ziemlich durchschnittlich, passiv und still. Gerade einmal zwei Kapitel des ersten Buches Mose handeln von ihm, während jeder der anderen Patriarchen (Abraham, Jakob und Joseph) zwölf Kapitel füllt.

Im Endergebnis glaubte Isaak an Gott und unterwarf sich Seinem Willen; doch scheint sein geistlicher Charakter in allem mehr zögerlich als resolut gewesen zu sein.

Nachdem eine Hungersnot Isaak gezwungen hatte, mit seiner Familie nach Gerar zu ziehen (einer Philisterstadt an der Grenze zwischen Palästina und Ägypten), erhielt er eine Gottesoffenbarung. Darin übertrug Gott die dem Abraham gemachten Bündnisverheißungen auf Isaak: "Halte dich als Fremder in diesem Lande auf und ich werde mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen werde ich alle diese Länder geben und ich werde den Schwur aufrecht erhalten, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. Und ich werde deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und deinen Nachkommen alle diese Länder geben; und mit deinen Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde" (1. Mo. 26,3-4).

Man sollte meinen, solche Verheißung habe ihm Mut und Zuversicht eingeflösst; doch kaum dass er sie empfangen hatte, belog er die Männer von Gerar, weil er fürchtete, man werde ihn töten, um ihm seine Frau, Rebekka, zu nehmen (die Verse 22-24).

Und nur durch große Schwierigkeiten und mit manchem Rippenstoss brachte ihn der Herr schließlich wieder in das verheißene Land zurück, wo Er ihm die Bundesverheißungen wiederholte. Später in seinem Leben versuchte er sogar, seinen Sohn Esau zu segnen, nachdem dieser sein Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft hatte (27,4; 25,33). Erst als er begriffen hatte, dass Gott unwiderruflich den Jakob erwählt hatte, fügte er sich.

Isaak ist ein deutliches Beispiel dafür, wie ein Gläubiger Freude und Segen verspielen kann, wenn er ungehorsam ist. Er erinnert aber auch an Gottes Treue - selbst widerstrebenden Heiligen gegenüber. Ist dein Gehorsam zögerlich oder entschlossen?


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Durch den Glauben segnete Isaak von den zukünftigen Dingen Jakob und Esau."

Der Herr der Heerscharen hat unter seinem Volk Leute von verschiedener Gestalt und Grösse. Auf den mächtigen Glaubenshelden Abraham folgt der in stiller Verborgenheit lebende Isaak; aber auch er gehört in die Reihe derer, die durch den Glauben Gott wohlgefallen.

Man rühmt es bei Schriftstellern, wenn es ihnen gelingt, die Charaktere, die sie in ihren Werken zeichnen, einheitlich durchzuführen. Wie einheitlich, weil wahrheitsgetreu, malt die Bibel Strich für Strich die Eigenart Isaaks! Wir trafen ihn schon bei jenem Morijagang. Wir sehen ihn in der Abenddämmerung sinnend und betend über Feld gehen. Wir hören, wie er den Widerwärtigkeiten der Philister so großmütig begegnet, bis sie es selbst bekennen: "Wir sehen mit sehenden Augen, dass der Herr mit dir ist." (1. Mose 22 - 26).

Aber das Moment, das in unserem Kapitel hervorgehoben wird, bezieht sich auf eine dunkle Stunde im Leben des Patriarchen. Wir kennen sie aus der biblischen Geschichte. Und wir lernen, dass trotz menschlicher Schwachheit und Sünde, Gott seinen Ratschluss unentwegt durchführt. Der Heilige Geist, der ins Verborgenste der Herzen sieht, hat in Isaak den tiefen Glaubensgrund erkannt, der ihn die Worte rufen ließ: Ich habe Jakob gesegnet, ja, und er wird gesegnet bleiben.

Herr, mache mich treu in dem, was Du mir anvertraust, es sei groß oder klein. Bewahre mich vor eigener Wahl!