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Predigten zu Hebräer 12,3

"Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, auf dass ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Er hat ein Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet"

Auch hier ist ein anhaltendes Leiden genannt, das sich durch die ganze Tätigkeit Jesu hindurch zog. Welch ein Widersprechen hat er doch erduldet! Eben hatte er in Nazareth den Mund aufgetan und gelehrt, da wurden alle voll Zorn und stießen ihn zur Stadt hinaus (Lk. 4, 14 ff.). Nahm er sich der Sünder an und ass mit ihnen, so nannten sie ihn einen Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund (Lk. 7, 34). Trieb er die Teufel aus, so lästerten die Pharisäer: "Er treibt die Teufel nicht anders aus denn durch Beelzebub, der Teufel Obersten" (Mt. 12, 24). Wie viele Wohltaten, Heilungen und Belehrungen Jesu haben die Menschen damals verdreht, bemängelt und aufs hässlichste kritisiert! Jesus hatte unter seinen Zuhörern nicht nur Marienseelen, die sich zu seinen Füßen setzten und seiner Rede zuhörten (Lk. 10, 39), sondern auch hochmütige Leute, die alles hundertmal besser wussten als er und seine Worte in den Kot zogen. Auch Jesus empfand den fortgesetzten Widerspruch schwer. Er litt Tag für Tag darunter. Aber nie wurde er gereizt, empfindlich oder ungeduldig. Wie leicht fallen wir aus der Liebe und Geduld, wenn uns widersprochen wird, besonders dann, wenn wir in lauterer Absicht geredet oder gehandelt haben! Lasst uns aus dem Anblick des Widerspruch erduldenden Heilandes Kraft schöpfen, in ähnlichen Lagen die gottgewollte Stellung einzunehmen!