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Predigten zu Hesekiel 14,22

"Doch siehe, Entronnene sollen darin übrigbleiben, die herausgeführt werden, Söhne und Töchter; siehe, sie werden zu euch hinausziehen, und ihr werdet ihren Weg und ihre Handlungen sehen; und ihr werdet euch trösten über das Unglück, welches ich über Jerusalem gebracht, alles, was ich über dasselbe gebracht habe."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ihr werdet euch trösten über das Unglück, das ich über Jerusalem gebracht habe

Die Sünde Jerusalems war so abscheulich, dass Gott sich genötigt sah, seine vier großen Gerichte zu gleicher Zeit über sie ergehen zu lassen. Jedes einzelne war so schrecklich, dass wenn auch Noah, Daniel und Hiob es erlebt hätten, sie bloß ihre eigene Seele davor hätten erretten können; wie viel gewaltiger mussten sie sein, wenn sie alle zusammen hereinbrachen! Aber, spricht Jehovah, wenn ihr nach Jahren auf mein Tun zurückblicken werdet, so werdet ihr erkennen, dass ich nicht ohne Ursache getan habe, was ich an euch tat. Ihr werdet getröstet werden, wenn die übrigen eurer Söhne und Töchter, die ihr sündiges Wesen einsehen, entrinnen werden.

Diese Worte verdienen unsere sorgfältige Erwägung. Es scheinen darin die tiefsten Gedanken Gottes enthalten zu sein, bei seinen Führungen mit uns, in der gegenwärtigen Zeit. „Ihr werdet erkennen, dass ich nicht ohne Ursache getan habe, was ich getan habe“ (Vers 23). Jetzt wissen wir von so vielen Ereignissen, die uns beinahe zu Boden drücken, die Ursache noch nicht. Aber wenn wir sie heute erkenneten, wie wir sie eines Tages erkennen werden, so hätten wir gar keine Schwierigkeit, Gottes Führungen mit seiner vollkommenen Liebe in Einklang zu bringen.

Ja, einst werden wir getröstet werden! Getröstet über Gottes Absichten bei unseren Schmerzen und unseren Prüfungen! Getröstet über seine Führungen mit unseren geliebten Angehörigen! Getröstet im Blick auf seine Regierung der Welt, wovon unsere Erde nur ein kleines Teilchen ist. Wir werden sehen, dass ein Grund vorlag, für Gottes strenge Zucht. Gar zu sehr sind wir geneigt, Gott oberflächlich und rasch zu beurteilen, anstatt auf „das Ende des HErrn“ zu warten, wo dann alle seine Beweggründe und Absichten uns erklärt werden sollen, wenn wir stehen werden vor seinem Angesicht.