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Predigten zu Hesekiel 16,61

"Und du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine Schwestern empfangen wirst, die größer sind als du, samt denen, die kleiner sind als du, und ich sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht infolge deines Bundes."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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So ist es mit unseren Wegen: Wenn wir sie einmal im Lichte Gottes sehen, dann möchten wir vor Scham versinken. Es kann sein, dass wir dies Wort des Propheten Hesekiel in dieser Stunde noch gar nicht verstehen, weil wir noch blind auf unsern Wegen laufen. Aber es steht über uns, dies Wort. Es wird in Erfüllung gehen: „Du wirst an deine Wege gedenken und dich schämen." Und wenn es bis zum Jüngsten Tage dauern sollte: Das Wort wird sich erfüllen.

„Du wirst an deine Wege gedenken!" – Unsere Wege – das können Wege sein, wie sie die große Sünderin ging: voll Übertretung und Sündenschmutz, voll wilder Sinnenlust und Verachtung Gottes.

Unsere Wege – das können auch Wege sein, wie Paulus sie als Saulus ging: voll Selbstgerechtigkeit und innerem Hochmut.

In jedem Falle gilt: „Du wirst an deine Wege gedenken und dich schämen." Es ist ein unheimlicher Ton in diesem Wort: „Du wirst an deine Wege gedenken." Das heißt doch, dass die Vergangenheit nicht tot ist; dass nicht vergessen ist, was wir so gern vergessen wollen; dass alle Schuld ein zähes, unheimliches Leben hat. Wir sagen: „Was vergangen, kehrt nicht wieder…" Gottes Wort sagt: „Doch, es kehrt wieder. Du wirst an deine Wege gedenken – und dich schämen." Es gibt nur einen Ausweg: dass ich meine Wege jetzt schon vor Gott stelle, Buße tue und mich durch Jesu Blut reinigen lasse. Was Er vergibt, ist in Ewigkeit abgetan. Amen.