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Predigten zu Hesekiel 29,20

"Als seine Belohnung, um welche er gearbeitet hat, habe ich ihm das Land Ägypten gegeben, weil sie für mich gearbeitet haben , spricht der Herr, der HERR. -"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich will ihm das Land Ägypten geben; denn sie haben mir gedient

Der König von Babylon war gegen Tyrus gesandt worden. Die Belagerung dauerte lang und die Armee litt unter großen Entbehrungen. Die brennende Sonnenhitze, die schweren Lasten auf ihren Schultern hatten alle Häupter kahl gemacht und alle Schultern wund gerieben. Für diesen großen Dienst sollte Nebukadnezar belohnt werden, weil er Gottes Zwecken gedient hatte.

Der Gedanke wird hier angeregt, dass Gott, obgleich wir für unsere Arbeit durchaus nichts verdienen, dennoch unsers Werkes im Glauben und unserer Arbeit in der Liebe nicht vergessen wird, wenn es nur für Ihn geschieht. Wenn Er einem heidnischen Könige, für seinen Dienst an Tyrus, Ägyptenland schenkte, so dürfen auch alle einen Lohn erwarten, die zum Bau seines heiligen Tempels Gold, Silber und Edelsteine beigetragen haben. Der Knecht, der mit seinen fünf Zentnern zehn gewann, soll mit zehn Städten belohnt werden. Diejenigen, die gewartet und gewacht haben die ganze, lange Nacht, werden mit besonderen Ehren bedacht werden am Hochzeitsfest. Gott wird uns für unsere Mühsal eine Entschädigung geben, – freilich alles aus Gnade; aber doch nach dem Maßstab des für Ihn ausgerichteten Dienstes. Die Übertragung von Ländern von einer Weltmacht auf die andere, mag nur als Ergebnis politischer Erwägungen oder als Zeichen größerer militärischer Geschicklichkeit angesehen werden. „Die Vorsehung ist auf Seiten der stärksten Bataillone,“ hat Napoleon gesagt; und diese Bemerkung stimmt mit der landläufigen Denkweise der Menschen überein. Aber hier lüftet der Prophet den Schleier und erklärt es als eine Erfüllung göttlicher Absicht, dass Ägypten unter die Oberhoheit des Königs von Babylon zu stehen kommt. Wenn wir die Welt überblicken, sehen wir wie die großen Veränderungen, die sie erleidet, dem Evangelium Christi Bahn machen.