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Predigten zu Hesekiel 34,16

"Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das Verwundete will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette aber und das Starke werde ich vertilgen: nach Recht werde ich sie weiden. -"

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Ich will das Verlorne wieder suchen und das Verirrte wieder bringen, und das Verwundete verbinden und des Schwachen warten und was fett und stark ist, will ich verderben und will ihrer pflegen, wie es recht ist.

So spricht Jehovah zu Israel, das er aus allen Ländern sammeln will; er redet also zu dem Volk, nicht etwa nur zu Einzelnen. Er stellt sich selber hin als den Hirten, einer völlig zerstreuten und verwahrlosten Herde gegenüber. Er hat nicht nur Mitleiden für die Schafe, die in diesem traurigen Zustande sind, sondern er hat auch das Vermögen, ihrem ganzen Elend abzuhelfen und sie zu einer gesunden Herde zu machen. Sein Auge erreicht das Verlorenste und Verirrteste; er bringt es zurück. Das Verwundete verbindet er, und trägt es heim auf seiner Achsel. Dem Schwachen und Kranken reicht er Arznei und heilt es. Nur einer Art von Schafen kann er nicht freundlich begegnen: den fetten und starken, die sich gemästet haben auf fremder Weide, und die sich nicht mehr zurücksehnen zum guten Hirten; diese verderbt er. Alle Übrigen pflegt er, wie es recht ist, mit unendlicher Liebe und Treue. Das tut der Herr unser Gott durch den großen Erzhirten Jesus Christus, den er seiner Herde geschenkt hat. Wenn heute so viele Schafe in der Irre gehen, viele verloren, verwundet, unverbunden und krank sind, und verhältnismäßig wenige in voller Pflege des guten Hirten stehen, so bringt uns das auf ernste Gedanken: Der gute Hirte ist da; aber viele, seiner Pflege sehr bedürftige Schafe wollen kein Vertrauen zu ihm fassen. Vertraust du ihm völlig für alle Schäden und alle Bedürfnisse? – Dann fehlt es dem guten Hirten auch an helfenden Händen für seine große Arbeit; da liegt der Hauptschaden. Schafscherer findet er viele, aber Knechte und Mägde, die mit Selbstverleugnung, Liebe und Erbarmen ganz auf Seinen Sinn eingehen und pflegen, verbinden, weiden, zurückrufen, findet der Erzhirte viel zu wenige, und so kann er die Schafe nicht sammeln, wie er gerne möchte. Bist du sein Knecht oder seine Magd? Wie viel Verantwortung haben wir, wenn Gottes Verheißungen nicht erfüllt werden!

Hirte Deiner Herde! Ich danke Dir, dass ich Dein Schäflein geworden bin. Brauche mich in Deinem Dienst und sammle Deine Herde. Amen