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Predigten zu Hiob 31,6

"er wäge mich auf der Waage der Gerechtigkeit, und Gott wird meine Unsträflichkeit erkennen, -"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Meine Unschuld

Das Wort, das hier gebraucht ist, bedeutet nach dem Grundtext: Vollkommenheit, im Gegensatz zu Halbherzigkeit. Es ist interessant, im Verlaufe dieses Kapitels zu sehen, was Hiob darunter verstand.

Vers 1: Reinheit des Blicks

Vers 7: Fleckenlosigkeit der Hände

Vers 13: Rücksichtsvolle Behandlung der Dienstboten und sonstiger Untergebenen

Vers 16: Gerechtigkeit gegen die Armen und Witwen

Vers 17: Bereitwilligkeit, die Bissen zu teilen, ein Vater der Waisen zu sein

Vers 19.20: Die Nackten zu kleiden

Vers 24: Freiheit von der Liebe zum Golde

Vers 26: Freiheit von irgendwelchem Götzendienst

Vers 29: Unterdrücken der Schadenfreude beim Unglück der Feinde und Schmäher

Vers 33: Freimütiges Bekenntnis der Sünde und Übertretungen

Es geziemt uns, diese verschiedenen Stücke betend zu durchgehen, und unsere Seele danach zu prüfen; denn wenn dies der Standpunkt eines Mannes war, der viele Jahrhunderte vor der Offenbarung Jesu Christi lebte, was sollte erst der unsrige sein? Es ist jedoch ganz unmöglich, mit bloß äußeren Hilfsmitteln ein solches Leben zu führen. Wir müssen den heiligen Geist Gottes in uns wohnend haben, denn aus Ihm allein entspringt und wächst jene vollkommene Liebe zu Gott und Menschen, die im Vergleich mit den Grundsätzen Hiobs etwa die Stellung einnimmt, wie das Herz zu den übrigen Teilen des Körpers. Das Gesetz ist uns gegeben als der Ausdruck des Willens Gottes, wonach wir unser Leben einrichten sollen; aber es ist unmöglich, das Gesetz zu halten, bis die Liebe Gottes ausgegossen wird in unser Herz, durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist.