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Predigten zu Jeremia 17,7

"Gesegnet ist der Mann, der auf der HERR vertraut und dessen Vertrauen der HERR ist!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Wenn die Bettler in den Straßen einen armen, dürftig gekleideten Mann sehen, so lassen sie ihn in Ruhe; aber wenn sie einen Mann von Rang und Stand sehen, so raffen sie sich auf und belagern ihn mit dringenden Bitten und Forderungen, und wollen ihn nicht lassen, bis er ihnen etwas gegeben hat.

So sollten wir es bei unserem geistlichen Betteln machen. Eitel ist die Hilfe des Menschen, und deshalb sollten wir wenig von ihm bitten: er ist so arm wie wir, und es ist Zeitverschwendung, einen so Dürftigen anzusprechen. Aber der Herr Jesus ist so reich, dass, auch wenn alle Bettler im Weltall an seine Tür kämen, Er keinen von ihnen abweisen würde, sondern die Türen seiner Kornhäuser und die Riegel seiner Vorratskammern öffnen, und die Welt speisen würde. Er ist der Erbe aller Dinge. Seine Schätze sind bodenlos. Er ist der wahre Salomon, und seine tägliche Lieferung ist nicht nur genug für seinen ganzen Haushalt, sondern für alle die, welche verhungernd an den Hecken und LandStraßen liegen. Der Reichtum von Nationen ist nichts gegen den Reichtum Jesu. Komm' also, mein Herz, bitte Großes von deinem Herrn, und wenn Er dich hört, bitte wiederum. Sein Rang und Stand laden dich ein, Ihm mit dringlichen Bitten zu folgen, wohin Er geht.

(Th.Manton)


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässet und der Herr seine Zuversicht ist. Der ist wie ein Baum am Wasser gepflanzet und am Bach gewurzelt.

Unser Gott ist ein eifriger Gott; er duldet es nicht, dass wir, seine Geschöpfe, auf Fleisch vertrauen und von ihm weichen. Er spricht den Fluch aus über alle, die Fleisch für ihren Arm halten; dagegen den Segen auf alle, die ihm vertrauen. Wenn wir das Menschenherz kennen, so wissen wir gar wohl, wie leicht man sich auf Menschen, auf Sichtbares überhaupt verlässt. Der gefallene Mensch will nicht im Glauben, sondern im Schauen wandeln. Da gibt es dann viele Täuschungen. Hier nimmt der Herr eine Stütze weg; dort wird eine Hoffnung vereitelt, und man kommt buchstäblich in die Wüste und Einöde, wie der Prophet unmittelbar vor unserem Text sagt. Das ist heilsam, es ist unseres Gottes Kur. Unser Heiland hat sein Gethsemane gehabt, wo niemand mit ihm wachte, er war allein, trotz der Nähe seiner Jünger. Alle, die der Herr zum Glauben erziehen will, denen er alles werden will, bekommen Zeiten, in denen sie sich verlassen fühlen von Menschen. In solchen Stunden legt der Herr den Glaubensgrund tiefer in der Seele; da kann er mehr, als sonst sich uns nahen, und uns stärken durch seinen Engel mit dem Trostwort: Du bist nicht allein, ich bin bei dir. Man ist gesegnet worden und das Glauben, das sich auf den Herrn Verlassen wird leichter, wird ausschließlicher. In der Schule des Glaubens gibt es ein Loslösen vom Scheinhalt, den der Mensch gehabt hat und ein Gebundenwerden an die Realität göttlicher Treue, so dass Vertrauen und Hoffnung allein auf den Herrn geht. So werden wir eingewurzelt in den Lebensgrund der Liebe Gottes. Unser Stand ist nicht mehr ein Suchen, weil wir darben; wir haben gefunden und ziehen unsere Kraft aus dem Herrn, mit dem wir durch seinen Geist verbunden sind. Wasser und Bach mögen vor unsern Augen verschwinden, der Herr ist doch da, sein Name ist in unser Herz geschrieben, und die Wurzeln des Glaubens bekommen täglich Saft, der nicht nur Blätter, sondern auch Früchte treibt, die die Müden erquicken.

Treuer Gott und Heiland! Ich danke Dir, dass Du mir so viele sichtbare Stützen genommen hast, und ich Dich habe kennen lernen als den Allgenugsamen. Amen