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Predigten zu Jeremia 18,6

"Vermag ich euch nicht zu tun wie dieser Töpfer, Haus Israel? spricht der HERR; siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, also seid ihr in meiner Hand, Haus Israel."

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Siehe, wie der Ton ist in der Hand des Töpfers, also seid auch ihr in meiner Hand."

Der Zusammenhang, in dem dieses Wort steht, zeigt uns, dass der Herr einen Plan hat mit den Völkern wie mit Einzelnen. Wir Menschen sind in seiner Hand wie Ton in der Hand des Töpfers. Wohl denen, die sich dieser guten, weisen Hand willig überlassen, dem zartesten Druck seiner Finger nachgeben, damit er aus ihnen machen kann, was ihm wohlgefällt. Dies Wort ist einmal einer entmutigten Seele zu ganz besonderem Trost und Segen geworden. Sie musste zurückschauen auf ein vielfach verfehltes Leben. In dem Bilde des "missratenen Topfes" (V. 4) sah sie sich selbst und fühlte mit tiefer Beschämung, dass sie oftmals widerstrebt und nicht das geworden war, was Gott und Menschen von ihr erwarten durften. Da las sie weiter: "Er machte einen andern Topf daraus". Eine neue Hoffnung erwachte: "Könntest Du, großer Töpfer, auch aus mir, dem missratenen Gefäss, ein neues, dem Hausherrn gebräuchliches machen?" Bußfertig und vertrauend gab sie sich in des Meisters Hand, und sie wurde nicht getäuscht.

Vielleicht weckt ein zu Ende eilendes Jahr in dem einen oder anderen Herzen ähnliche Gedanken. Der Weg der Hilfe ist noch offen. Der Töpfer ist noch an der Arbeit.

Still, still in Deinen Händen mach mich, Immanuel! Damit Du könnst vollenden Dein Werk in meiner Seel', Damit Du könnest machen, o gnadenreicher Herr, Aus mir, dem Ton, dem schwachen, Dir ein Gefäss zur Ehr'!