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Predigten zu Jeremia 18,4

"Und das Gefäß, das er aus dem Ton machte, mißriet in der Hand des Töpfers; und er machte wiederum ein anderes Gefäß daraus, wie es zu machen den Töpfer gut dünkte."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Wenn das Gefäss, das er aus dem Ton machte, ihm unter den Händen missriet, machte er wieder ein anderes Gefäss daraus, wie es ihn gutdünkte."

Der ursprüngliche Plan des Topfes misslang, weil irgend etwas in der Tonmasse sich seiner Hand nicht richtig fügte. Das geplante Gebilde missriet, aber der Ton wurde nicht vernichtet, sondern er machte ein anderes Gefäss daraus. Es ist wunderbar, was Gott noch tun kann, vorausgesetzt, dass wir willig darauf eingehen, wenn er uns neu ausrichtet. Haben wir bei etwas, was er mit uns vorhatte, versagt? Dann wäre es töricht, wenn wir hartnäckig bei dem, was er inzwischen hat fallen lassen, verharrten in der irrigen Meinung, er müsse mit uns auf der ursprünglichen Linie fortfahren.

Hat er nicht vielleicht seinen Plan geändert? Bin ich jetzt dazu bestimmt, "ein anderes Gefäss" zu sein? Dann würde ich, wenn ich mich krampfhaft bemühte, das ursprüngliche zu sein, mich zugrunde richten. "Kann ich mit euch nicht tun wie dieser Töpfer?" spricht der Herr. Wir können mit seinem Willen nicht spielen. Er ist unser liebevoller Vater, aber trotzdem souverän in seinen Entscheidungen. Unsere Haltung sollte sein: "Lass mich dir nahe bleiben und dich fürchten und immer bereit sein zu dem, was dir nützt." Ich persönlich finde viel Stärkung und Trost in dem Ratschlag des Petrus: "Demütigt euch unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch zur rechten Zeit erhöhe" (1. Petrus 5,6).


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Er macht ein anderes Gefäß daraus

Gott will aus einem jeden seiner Kinder etwas machen, und zwar das allerbeste. Er nimmt uns auf seine Scheibe und unterzieht uns der Zucht, die Ihm am geeignetsten scheint, unsre höchste Seligkeit und Brauchbarkeit zu befördern. Aber ach! wie oft bleibt ein missratenes Gefäß in seinen Händen, da Er doch vollkommene Schönheit und Zweckmäßigkeit angestrebt hatte! Es ist dies nicht eine Mangelhaftigkeit seinerseits; sondern irgend eine eitle Aufwallung, eine eigenwillige Laune, der wir nachgeben, hat Ihn gehindert.

Ach, wie viele haben seine Arbeit verpfuscht! Was hätten wir doch werden können, wenn wir uns Jesu nur völlig überlassen hätten! Es ist herzzerreißend, zurückzudenken an die vielen versäumten, übel angewandten Jahre, da Er wohl etwas aus uns machen wollte; aber wir wollten nicht. Wo dies der Fall gewesen ist, so wirft Er uns dennoch nicht ganz hinweg; aufs neue nimmt Er uns auf seine Scheibe und „macht ein anderes Gefäß“. Wenn Er nicht das aus uns machen konnte, was Er zuerst beabsichtigte, so will Er doch noch sein Bestes an uns versuchen; und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind. Lege dein bisher verfehltes Leben in die Hand Gottes; Er wird doch noch etwas daraus machen, zu seiner Ehre.

Übergib dich aufs neue deinem Gott. Bekenne Ihm, dass du sein Werk verunstaltet hast. Bitte Ihn demütig, dass Er ein neues Gefäß aus dir mache. Nimm es nur für alle kommenden Zeiten genau damit, dass du

  1. Gott stille haltest und
  2. schnell und pünktlich gehorchest, sobald du etwas als seinen heiligen Willen erkannt hast.

Es gibt für die Seele, die ihrem Gott allezeit mit einem unbedingten „Ja“ entgegenkommt, keine Grenze des Fortschritts und der Entwicklung. Der Ton in des Töpfers Hand muss sich jeder Berührung willig fügen.