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Predigten zu Jeremia 51,6

"Fliehet aus Babel hinaus und rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner Ungerechtigkeit ! denn es ist die Zeit der Rache der HERRs: was es getan hat, vergilt er ihm."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Israel und Juda sollen nicht verlassen werden, von ihrem Gott, dem HErrn Zebaoth

Ach, unser Leben ist voll Sünde gegen den Heiligen in Israel. Jetzt sehen wir es ein. Wenn wir im Licht der Gegenwart auf unsere Vergangenheit zurückblicken, so sehen wir, wie jeder Tag seine Liste von Übertretungen aufzuweisen hatte. Wie tief müssen wir den heiligen Geist betrübt haben; wie hat der Heilige unserthalben leiden müssen! Ist es da zu verwundern, dass Jesus auch noch im Himmel erscheint, gleich einem Lamm, das geschlachtet ward!

Aber Er hat uns nicht verlassen. Indem wir wiederum unser vergangenes Leben überblicken, wie zahlreich sind da die Beweise, dass wir nicht verlassen worden sind! Verlassen! – Dann müsste die rechte Hand Gottes ihren Dienst versagen. Verlassen! Dann müssten die Fluten der Liebe, die das Herz Gottes durchfließen, rückwärts strömen. Verlassen! Dann müssten die ewigen Pläne Gottes zunichte werden. Verlassen! Dann könnte die göttliche Verheißung nicht gelöst werden und der Sohn Gottes ginge seines Lohnes verlustig. Wohl ist die Sünde eine Macht; aber ein eins kann sie nicht tun: sie kann Gott nicht dazu bringen, solche zu verlassen, die Er einmal in seine Familie aufgenommen hat. Die Sünde hat den Erzengel in die Grube geworfen; aber sie kann nicht den Gläubigen aus Gottes Hand reißen. Die Sünde hat Christum von dem Thron ans Kreuz gebracht; aber sie kann Gott nicht nötigen, die Seinen zu verlassen.

Führt dies etwa zum Mutwillen? Sagst du: Ja, dann kann ich ja tun, was ich will? O hüte dich. Wer so sprechen kann, der trägt nicht das Merkmal der Kinder Gottes. Ein solches Kind liebt Gott so sehr, dass es sich noch mehr davor fürchtet, Ihn zu betrüben, als dass Er es verlasse. „Die Liebe Christi,“ so schreibt einer, „dringt mich, allem abzusagen, was Ihn betrübt, und nur für Ihn allein zu leben.“