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Predigten zu Jesaja 32,15

"bis der Geist über uns ausgegossen wird aus der Höhe, und die Wüste zum Fruchtgefilde wird, und das Fruchtgefilde dem Walde gleichgeachtet wird."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Diese Verheißung entspricht einem dringenden Bedürfnis, und Gott will sie für uns erfüllen. Aber Er stellt eine Bedingung. In den vorhergehenden Versen ist davon die Rede. Das Volk Gottes muß erkennen und bekennen, daß es in falscher Sicherheit und Sorglosigkeit dahinlebt! Wir machen uns meistens Sorgen um Schwierigkeiten, die uns persönlich begegnen, bleiben aber anderen, wichtigeren Dingen gegenüber gleichgültig. Wir geraten nicht in Unruhe über das, was der Geist heute den Gemeinden sagt, vielleicht auch nicht über das Zeugnis, für das wir vor Gott verantwortlich sind.

Wir betrachten das Erntefeld der Welt teilnahmslos, trotz der Berufung, die wir uns zu eigen machten, als Gott uns zum Fruchtbringen berief. So viele Christen sind heute passiv, sorglos, ohne ein Empfinden für ihre Verantwortung.

Wenn wir gleichgültig sind, bringen wir keine Frucht. Die Erinnerung an die Schönheit des Erntefeldes liegt dann weit zurück, und die Fruchtbarkeit des Weinberges gehört der Vergangenheit an. Wir gleichen dem unfruchtbaren Feigenbaum, an dem der Herr vergeblich Frucht suchte. Wir verlassen uns auf die Arbeit der anderen, erfreuen uns selbstsüchtig an Gottes Segnungen, und wenn keine Änderung eintritt, dann warnt uns das Wort: «Aus ist’s mit der Weinlese, und die Obsternte wird nicht kommen» (Jesaja 32,10).

Dieser Zustand hindert Gott, Seinen Geist über uns auszugießen. Wir wollen es Ihm also bekennen und zur Wirklichkeit erwachen! Gott befreie unseren Geist und reinige ihn, so daß wir unseren Mittelpunkt in Christus finden und nicht in uns selbst! In Christus sein ist nicht nur ein wirkliches, mächtiges Erleben, sondern eine Stellung, die dem Christenleben seinen wahren Sinn verleiht und es nützlich macht. Dann wird Gott Seinen Geist aus der Höhe auf uns ausgießen; unsere Wüste wird zum Obstgarten, und dieser Obstgarten dehnt sich aus wie ein Wald (Jesaja 32,15). Gott öffnet uns die Augen für die Felder, die schon weiß sind zur Ernte. Er sendet uns aus zum Ernten, und wir bringen Ihm Garben von geretteten Seelen ein.