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Predigten zu Jesaja 42,19

"Wer ist blind, als nur mein Knecht? und taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie der Vertraute, und blind wie der Knecht der HERRs?"

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Das christliche Leben wird mit einem Wettlauf verglichen, in dem der Läufer vorwärts eilt, ohne sich um das zu kümmern, was rechts und links um ihn her geschieht.

Wer den Preis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus erlangen will, begegnet auf seiner Bahn der Versuchung, auf die Bemerkungen der Zuschauer beim Wettlauf zu hören, oder sich von dem beeindrucken zu lassen, was sie tun. Aber wenn ein Läufer sich von der Meinung des anderen, der gar nicht in der Rennbahn läuft, beeinflussen Iäßt, wird er in seinem Einsatz gehemmt; er wird langsamer und verliert das Ziel aus den Augen. Die Folge ist, daß er eine Niederlage erleidet. Das ist schnell geschehen!

Der Bote jedoch, den Gott sendet, ist taub. Seine Ohren sind nur für Gottes Anweisungen offen, entgegengesetzten Einflüssen bleiben sie verschlossen. Wie viele Zeugen sind stehengeblieben, wie viele Christen gelähmt worden, weil sie ein Ohr hatten für das, «was man sagt», und sich von der Laufbahn ablenken ließen!

«Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht?» Eine der größten Versuchungen, die dem Diener Gottes drohen, wenn er schlicht und treu seine Aufgabe ausführen will, ist das Schauen auf die Tätigkeit anderer. Man läßt sich beeindrucken von ihren scheinbaren Erfolgen. Das ist schnell geschehen, und man merkt zuerst gar nicht, daß man gesunken ist. Der Diener Gottes, der dieser Versuchung erliegt, weiß nicht, daß er im Lauf innehält, denn er arbeitet ja und ist sehr tätig – nur nicht mehr auf der Bahn, die Gott für ihn bestimmt hatte. Weil er der Versuchung nachgab, dient er nun nicht mehr im Geist, sondern mit eigenen Kräften. Er ist vom Göttlichen übergegangen zu etwas bloß Religiösem, Nachgeahmtem. Nur wenn unsere Augen immer auf das Ziel gerichtet sind, können wir unseren Lauf vollenden, ohne nachzulassen. Das Kind Gottes sollte also wachsam sein und sich selbst in Zucht nehmen im Sinne dieses Wortes: «Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, oder so taub wie mein Bote, den ich sende?»