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Predigten zu Jesaja 43,1

"Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöset. Ich habe dich mit deinem Namen gerufen, du bist mein.

Gar viele Menschen treffen wir, bei denen wir wünschen, sie möchten über sich und ihr Leben erschrecken und sich fürchten. Ach, wie viele gleichgültige und sichere Sünder gibt es! Wie freut sich ein Vater, wenn er seinem lange in der Irre gegangenen Sohn endlich das Trostwort zurufen kann: fürchte dich nicht. So ist auch Freude im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, und einem solchen gilt das Wort des Herrn, zunächst an Israel gesprochen: fürchte dich nicht. Wenn das Gewissen aufgewacht ist; wenn man nicht etwa nur die Folgen seiner Sünde bedauert, sondern seine Schuld Gott gegenüber erkennt und drückend fühlt, dann ist man herzlich dankbar für ein solches Trostwort. Von einem Menschen geredet, möchte es keine Beruhigung bieten; aber wenn Gott, der Herr so spricht, und hinzusetzt: denn ich habe dich erlöset, so ist es Balsam für das Gewissen. Ja, wir haben es erfahren, dass schließlich allein Er, der uns erlöset hat, unser Herz stillen konnte. Auf Golgatha schwiegen die Anklagen unseres Gewissens, dort wurden wir getröstet, als des Vaters Erbarmen uns im Sohne begegnete und uns umfing, wie einst den verlorenen Sohn, dass Gott barmherzig und der Herr Jesus ein Erlöser sei von der Sünde, wussten wir von Jugend auf; aber dass er für uns ein Erlöser sei, lernten wir erst dann verstehen, als er uns mit Namen rief, als der Heilige Geist uns persönlich innerlich berührte, Jesu Sünderliebe offenbarte und uns sagte: greife zu, es gilt dir, er hat auch dich geliebt. Wohl hatte des guten Hirten Stimme uns oft gerufen; aber wir haben ihn nicht verstanden, bis uns endlich seine Stimme in das Herz drang und seine Liebe uns zu stark wurde. Wie köstlich klangen uns die Worte: Du bist mein. Der Hirte hatte sein Schäflein gefunden und sein Schäflein hatte ihn gefunden. Selige Stunde, wenn ein Sünder von Herzen sagen lernt: Ich bin Dein! sprich Du darauf Dein Amen! Treuster Jesu, Du bist mein! Drücke Deinen süßen Jesusnamen brennend in mein Herz hinein! Mit Dir alles tun und alles lassen, in Dir leben und in Dir erblassen, das sei bis zur letzten Stund unser Wandel, unser Bund.

Ja, ich bin Dein, Herr Jesu! soll mein letzter Seufzer sein. Amen


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Nun spricht der HErr

Wer ist es, der da spricht?

Er, der dich erschaffen hat; der dich durch die verschiedenen Führungen deines Lebens herangebildet hat; der dich durch sein teueres Blut erlöset hat; der dich bei deinem Namen kennt und nennt. Als Prinz Albert, der Gemahl der Königin von England, starb, rief diese in ihrem heftigen Schmerze aus: „Jetzt wird mich niemand mehr Victoria heißen.“ Aber einer ist da, der die Seinigen immer bei ihrem Namen rufen wird. Simon, Simon!

2. Was sagt er voraus?

Er weist darauf hin, dass es ein Feuer gebe, wodurch das Gold geläutert werde, ein Wasser, das die Schar der Pilger durchschreiten muss. Dies ist unvermeidlich. Er ist viel zu durchsichtig wahr, als dass Er uns zu seinem Dienste aufforderte, ohne uns zu sagen, was damit zusammenhängt. Durch viel Trübsal müssen wir in das Reich Gottes gehen.

„Der Pfad des Schmerzes, – dieser Pfad allein Führt in das Land, wo kein Schmerz mehr wird sein.“

3. Was verheißt Er?

Was uns auch widerfahren mag, Gott will unser Begleiter, der Teilnehmer unserer Erlebnisse sein. Er hat uns berufen zur Gemeinschaft seines Sohnes, und durch seine Treue wird Er uns zu diesem Ziele führen. Die Fluten steigen in dunkler Nacht, die Furt ist schwer zu finden und der Boden ist unsicher; aber Er ist nahe, der unsere Füße stärkt und uns den Kopf über Wasser hält. Der glühende Ofen wird siebenmal heißer gemacht als gewöhnlich, so dass die Stärksten Kriegsleute des Heeres von des Feuer's Flammen verzehret werden; aber einer, gleich des Menschen Sohn, steht neben seinen treuen Zeugen, und die glühende Asche wird den Füßen angenehmer, als der tauige Rasen des Paradieses. Die Bande werden verbrannt und die gefesselten Glieder frei gemacht; aber nicht ein Haar des Hauptes darf umkommen, ja nicht einmal der Geruch des Brandes wird zu bemerken sein.