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Predigten zu Jesaja 43,7

"einen jeden, der mit meinem Namen genannt ist, und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet, ja, gemacht habe!"

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"... jeden, der mit meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet, ja, gemacht habe!"

Es ist etwas sehr Tragisches in unserem Leben, wenn wir mitansehen müssen, wie Männer und Frauen ihr Leben vergeuden. Der Mensch wurde doch schließlich zum Bilde Gottes, Ihm ähnlich geschaffen. Er war für einen Thron gemacht und nicht für einen Barhocker. Er sollte ein Stellvertreter Gottes sein, nicht ein Sklave der Sünde. Die Antwort auf die Frage: "Was ist das eigentliche Ziel des Menschen?" muss lauten: "Das eigentliche Ziel des Menschen ist, Gott zu verherrlichen und Ihn in Ewigkeit zu erfreuen." Wenn wir das verfehlen, dann verfehlen wir alles.

J.H. Jowett weint, als er erkennt, dass der Lebenslauf so vieler Menschen im Laufe der Jahre "weniger der Weg eines Menschen als das Dahinvegetieren einer Amöbe ist" . Er ist besorgt darüber, dass Menschen so verkümmern können, dass sie schließlich nichts anderes mehr sind als "kleinere Angestellte in vergänglichen Unternehmen" . Und er stellte traurig fest, dass auf dem Grabstein eines Mannes nur stand, dass er "als Mensch geboren wurde und als Lebensmittelhändler starb" .

Als Watchman Nee noch ein junger Mann war, bekümmerte es ihn sehr, mitansehen zu müssen, wie "die kreativen Gaben eines Menschen für einen habgierigen Arbeitgeber vergeudet wurden... In einem der kleinen Läden in der Altstadt, in der Straße, wo die Lackierergeschäfte waren, hatte ein namenloser Handwerker schon sechs Jahre lang an drei Hartholzflächen für einen vierteiligen Wandschirm gearbeitet. Er schnitzte Blumenreliefs in das Holz, die sich gegen die schwarz lackierte Oberfläche weiss abhoben. Für diese Arbeit wurde er mit 80 Cent am Tag bezahlt, 'bei Regen und Sonnenschein, an Feiertagen und auch bei Revolution' , wie es der Geschäftsinhaber ausdrückte. Außerdem bekam er noch seinen Reis und sein Gemüse und ein Brett, auf dem er schlafen konnte. Nachdem er einmal alle Fertigkeiten für diese Arbeit erworben hatte, konnte er in seinem Leben höchstens zwei solcher Wandschirme herstellen, bevor seine Augen und Nerven nachließen und er zu den Bettlern auf die Straße geschickt werden würde."

Das Tragische am Leben heute ist, dass die Menschen ihre hohe Berufung gar nicht mehr erkennen. Sie gehen durchs Leben und ergreifen überall nur das Untergeordnete, Mittelmässige. Sie kriechen, wo sie fliegen könnten. Es hat einmal jemand gesagt, dass die Menschen in einem Misthaufen herumkratzen und dabei gar nicht merken, dass über ihnen ein Engel schwebt, der ihnen eine Krone anbietet. Sie verbringen ihre Zeit damit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, anstatt sich ein wirkliches Leben aufzubauen.

Viele Leute sind heutzutage besorgt über die Verschwendung unserer natürlichen Lebensquellen und die Verschmutzung unserer Umwelt, aber sie denken dabei gar nicht an den noch grösseren Verlust der ungenutzten Hilfsquellen der Menschen. Viele Leute führen Aktionen durch, um bedrohte Arten von Vögeln, Landtieren oder Fischen zu retten, aber sie könnten ihre Blicke auch auf die Menschen lenken, die ihr Leben verschwenden und zu nichts zu bewegen sind. Ein Menschenleben ist mehr wert als die ganze Welt. Dass man dieses Leben einfach vergeudet, ist eine unaussprechliche Tragödie. Eine alte Frau hat einmal gesagt: "Ich bin jetzt 70 Jahre alt, und ich habe mit meinem Leben eigentlich nichts angefangen." Was könnte wohl schlimmer sein?