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Predigten zu Jesaja 48,21

"Und sie dürsteten nicht, als er sie durch die Wüste führte; er ließ ihnen Wasser rieseln aus dem Felsen, er spaltete den Felsen, und Wasser flossen heraus. -"

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Wer durch die Wüste wandert, ist auf dem Weg zur Herrlichkeit. Er bleibt nicht immer in der Wüste, sie ist nur der Weg ins verheißene Land. Das dürfen wir aber nicht falsch verstehen. Es gibt Christen, die von ihrem Leben «in der Wüste dieser Welt» so reden, daß man glauben könnte, sie fühlten sich wohl in der Wüste ihrer Schwachheiten, ihres Ungehorsams und ihrer geistlichen Ohnmacht. Der Prophet meint hier etwas ganz anderes. Er schildert die Erfahrungen der Erlösten, die begriffen haben, wozu ein Christenleben berufen ist, und die die Bedingungen dieser Berufung erfülIen; er spricht von denen, die dem Herrn nachfolgen wollen, indem sie ihr Kreuz auf sich nehmen und sich selbst verleugnen. Diese werden manchen Schwierigkeiten begegnen und in Lagen kommen, die bezeichnend sind für die Wanderschaft durch die Wüste.

Ihr Herr führt sie, deshalb haben sie keinen Durst. Sie sind nicht unzufrieden; sie verlangen nach nichts Schlechtem und hegen keine widerspenstigen Gedanken. Trotz der äußeren Umstände sind sie in Ihm zufrieden und in völliger Ruhe.

Er läßt Wasser aus dem Felsen rinnen. Was ihnen beim ersten Anblick sehr hart erscheinen konnte, das enthielt, wie sie später herausfanden, einen Segen: reines, erfrischendes Wasser. Nichts könnte härter und trockener sein als ein Fels. Und doch, wenn er sich auf dem Weg befindet, auf dem unser Herr uns vorangeht, dann rinnt Wasser aus einem solchen «Felsen».

Aus dem Hindernis, das uns den Weg versperrt, aus der unbegreiflichen Schwierigkeit, der schmerzlichen Überraschung, die wir nur schwer annehmen können, will Er Wasser sprudeln lassen. Und wenn das Schwere überstanden ist, werden wir dankbar sein, daß wir es überwunden haben.

Solche Erfahrungen machen uns nicht ärmer, sie bereichern uns. Sie werden zu einem Segen, der unser ganzes Wesen neu belebt. «Sie litten keinen Durst, als er sie durch die Wüsten führte. Wasser Iieß er ihnen aus dem Felsen rinnen; er spaltete den Fels, da floß Wasser heraus!»