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Predigten zu Jesaja 48,18

"O dass du gemerkt hättest auf meine Gebote! dann würde dein Friede gewesen sein wie ein Strom, und deine Gerechtigkeit wie des Meeres Wogen;"

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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"Der Friede durch Gehorsam genährt und gewahrt O dass du auf meine Gebote merktest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen."

Gott zwingt seinen Willen dem Menschen nicht auf. Er möchte, dass er sich ihm aufschließe. Er hat dem Menschen den freien Willen gegeben, und er soll darum nicht widerwillig, sondern willig sich Gott unterwerfen. Es ist in Gott das Begehren der Liebe: "O dass du auf meine Gebote merktest!" Er legt es dem Menschen dringend nahe, ihm das Herz zu geben. Er streckt wartend seine Hände aus den ganzen Tag zu seinen ungehorsamen Geschöpfen. Aber er vergewaltigt sie nicht. Auch wir wollen niemand zum Frommsein zwingen, besonders die Jugend nicht; sie wird nur abgestossen, wenn man sie mit Strenge zu "frommen Pflichten" anhält. Aller Zwang auf religiösem Gebiet erzeugt Widerwillen. Lasst uns in Herz und Gewissen reden, dringend, doch nicht aufdringlich! Lasst uns niemand herbeizerren! Die Weltmenschen sind gewalttätig und wollen ihre Hörer mit Gewalt zu ihrem Standpunkt bekehren. Wir wollen locken und einladen. Vor allem soll man an uns selbst merken und spüren, dass es etwas Herrliches ist, ein Kind Gottes zu sein, dass uns hier ein Glück zuteil wird, das die Welt niemals bieten kann. - "Dein Friede wird sein wie ein Wasserstrom." Friede ist tief innerliches Wohlsein, wahres Seelenglück. Bei äußerem Wohlergehen kann mitunter der Mensch innerlich unglücklich oder doch unzufrieden sein. Wer den Frieden Gottes hat, dem geht's immer gut. Am meisten darf er oft die Seligkeit der Gottesliebe dann schmecken, wenn's ihm äußerlich schlecht geht. Der Friede ist wie ein Wasserstrom, tiefgehend, und kann nicht getrübt werden. - Wer besässe nicht gern dieses köstliche Kleinod des Friedens? Doch erlangen es nur die, welche die notwendige Bedingung erfüllen: mit der Sünde brechen und zu Gott sich bekehren. Viele wollen nicht auf ihre Selbständigkeit verzichten und sich nicht unter das sanfte göttliche Joch begeben. Sie wollen der Welt nicht absagen, ob sie gleich nur eitle Ehre und Freude und vergängliche Güter bietet. Sie wollen ihr Leben einrichten, wie es ihnen gefällt. Es käme überhaupt kein Mensch zur Bekehrung, wenn nicht das Gewissen erwachte und sich gegen unsern Leichtsinn stellte und gegen unser sündiges Wesen zeugte. Das Gewissen stellt sich auf Gottes Seite und überwindet den bösen Widerstand unserer Natur. Zugleich erwacht ein Heimweh nach Gott, unserm Ursprung. Dieser Zug ist eine Macht gegen die Weltliebe. Er überwindet den irdischen Sinn. Endlich kehren wir um und heim. Nun empfangen wir den Frieden Gottes als reines Gnadengeschenk auf Grund der Vergebung unserer Sünden. Der gekreuzigte Heiland ist unser Friede. Aber dieser Gnadenfrieden wird befestigt, genährt und gewahrt, wenn wir, überwältigt von der Gnade und Liebe Gottes, uns seinem Willen unterwerfen und auf seine Gebote merken. Dann schmecken wir seinen köstlichen Frieden immer mehr.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Hier spricht der lebendige Gott seelsorgerlich mit Seinen Kindern. Das ist eins von den Worten, mit denen man in die Stille gehen sollte. Dann merkt man: Ja, hier deckt Gott meinen Schaden auf und zeigt mir einen heilsamen Weg. Ich habe früher immer gemeint, dies sei so recht ein Wort, das zum Alten Bunde gehört, wo die Frommen versuchten, durch das Tun des Gesetzes vor Gott gerecht zu werden. Wir wissen: Das ist ein Weg, auf dem alle gescheitert sind. Wer kann denn wirklich sagen: Ich habe alles erfüllt?

Darum ist der Sohn Gottes gekommen und hat uns eine neue Gerechtigkeit vor Gott gebracht. Die kommt aus dem Glauben an Jesu Versöhnung. Und sie wird ohne unser Tun frei und umsonst allen Menschen geschenkt, die sie im Glauben annehmen. Nun singt der Glaube: „Im Herrn habe ich Gerechtigkeit!" Nun bekennen wir: „An mir und meinem Leben / ist nichts auf dieser Erd. / Was Christus mir gegeben / das ist der Liebe wert." Was soll denn aber nun dem Glaubenden, der in Jesus sein Heil fand, noch dies Wort: „O daß du auf meine Gebote merktest !"

Gott sagt dies Wort nicht der gottlosen Welt, sondern es gilt Seinen Kindern. Und wer aufmerksam das 48. Kapitel des Jesaja liest, der sieht: Dies Wort steht mitten in der frohen Erlösungsbotschaft. Nun werden alle Kinder Gottes bestätigen: Ja, dies Wort gilt uns! Das Gegenteil haben wir oft erlebt. Wenn wir Gott nicht gehorsam waren, so wich Sein Friede von uns und der Heilige Geist ging fort. Gott hat uns erkauft, damit wir nicht nur Kinder, sondern g e h o r s a m e Kinder würden. Solche haben vollen Frieden. Amen.