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Predigten zu Jesaja 4,5

"Und der HERR wird über jede Wohnstätte des Berges Zion und über seine Versammlungen eine Wolke und einen Rauch schaffen bei Tage, und den Glanz eines flammenden Feuers bei Nacht; denn über der ganzen Herrlichkeit wird eine Decke sein."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Es wird ein Schirm sein über alles, was herrlich ist

Die Wolkensäule des Tages und die Feuersäule des Nachts ruhten während der Wüstenwanderung nur über der Stiftshütte; aber diese Verheißung sagt uns, „der HErr werde schaffen über jegliche Wohnung des Berges Zion eine Wolke des Tages und einen Feuerglanz des Nachts.“ Jede Familie darf ihre eigene Wolkensäule haben, die sie leitet, ihre Feuersäule in den dunkeln Stunden, ihren Schirm vor Hitze, Sturm und Regen. Dies sei dein Trost: deine Familie mag noch so weit zerstreut sein, so dürfen doch alle in derselben Hütte wohnen, geführt von derselben Wolkensäule, erleuchtet von demselben Feuerglanz. Bei Gott ist von Entfernung nicht die Rede; wer in Ihm bleibt, der lebt in einer Wohnung, die weit genug ist, die ganze Welt zu umschließen, aber auch enge genug, um für unsere Herzen einen so kleinen Kreis zu bilden, dass Gott und wir und unsere Lieben sich berühren können.

Ja noch mehr ist in diesen Worten angedeutet. Jede geheiligte Seele darf sich die verheißene Gnade persönlich aneignen, weil sie durch den heiligen Geist ein Tempel Gottes geworden ist. Deine Schritte zu lenken, mag die Wolkensäule durch die Wüste dieser Welt dir vorangehen, oder sich zur Ruhe niederlassen. Dir wird die Feuersäule leuchten in den langen, dunkeln Nächten, – und die Finsternis ist es eben, die das helle Licht um so deutlicher erkennen lässt. Dich wird der Schirm bedecken, denn es steht geschrieben: „Er wird sein Zelt über sie ausbreiten.“ – Gott richtet sich wunderbar nach allen unseren Bedürfnissen, – einmal ist Er uns Wolke, dann wieder Feuer; im Unwetter unsere Zuflucht, in der Hitze unser Schatten. Seine Hilfe entspricht allemal unserer Not

Es bleibt mein Herz in sel'ger Ruh, Ob Stürme mich umringen. Jehovas Flügel deckt mich zu, Wie sollt ich denn nicht singen?