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Predigten zu Jesaja 57,19

"Die Frucht der Lippen schaffend, spricht der HERR: Friede, Friede den Fernen und den Nahen, und ich will es heilen. -"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich will Frucht der Lippen schaffen

Unsere Worte sollten der Frucht zu vergleichen sein. Der Zweck und das Ergebnis der Pflege eines Baumes ist schließlich die Frucht; und ist es nicht, damit wir Frucht bringen, dass Jesus uns erlöst hat, und uns mit unendlicher Sorgfalt bearbeitet? Die Frucht zeigt die Gattung des Baumes an; und gibt es etwas, woran man uns besser erkennen kann, als unser Reden? „Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und aus deinen Worten wirst du verdammet werden.“ Reife Frucht ist dem Geschmacke süß; aber nebst dieser angenehmen Eigenschaft, ist doch ihr eigentlicher Zweck, die Vermehrung des Baumes zu erzielen; so sollten wir unter allen Worten des Witzes und des Scherzes, bei allen klugen Reden, das Ziel nicht aus den Augen verlieren: Ewigkeits – Keime in die Herzen anderer zu pflanzen. Wie oft kommen wir in Verlegenheit, wie wir ein Gespräch in die rechten Bahnen lenken sollen. Heben wir dann unsere Herzen auf zu Gott, mit der Bitte: „Schaffe jetzt in mir das rechte Wort, das zur Erquickung, zur Förderung diene.“ Die Antwort wird immer Friede sein: „Friede, Friede, beides denen in der Ferne und denen in der Nähe.“ Möchten auf unsern Lippen allezeit die Silberklänge tönen: „ Friede, Friede, Friede, Friede! “

Noch zuversichtlicher dürfen wir beim Gebete es vom HErrn erflehen, dass Er die rechten Bitten schaffen und uns auf die Lippen legen möge. Du kannst vielleicht nicht beten, wie du gerne wolltest, – lass einmal die Anstrengung und den Zwang fahren, die deine stillen Augenblicke so oft ihrer Seligkeit beraubt haben. Knie nieder vor Gott in völliger Stille der Seele, und bitte Ihn, dass Er in dir das Flehen, die Fürbitte, die Anbetung schaffe. Glaube dann, dass Er es tut, und zweifle nicht, dass die einfachsten Worte, die Er dir gegeben hat auszusprechen, Ihm wohlgefälliger sind, als die aufs feinste ausgedrückte Gebetsform.