10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Jesaja 9,6

"Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst."

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
Zitate von Carl Eichhorn anzeigen

Die Namen des neugeborenen Kindes (II)

"Er heißt Ewig-Vater, Friedefürst, auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende."

Ewig-Vater ist der dritte Doppelname. In diesem Wunderkind hat sich der Vater offenbart. In Jesus ist Gott der Vater uns fassbar geworden. Aus ihm strahlt uns die Liebe des Vaters entgegen. Er lässt uns hineinschauen ins Herz und in die Gedanken des Vaters. Er sagte es uns, dass es "unser" Vater ist. Ihm hat der Vater alles übergeben. Er konnte sagen: "Ich und der Vater sind eins."Wer mich sieht, der sieht den Vater."Darum beseelt ihn die väterliche Liebe. Er meint es mit den Seinen von Herzen gut. Wie ein Vater waltete er im Kreis der Apostel. Wir hören aus seinem Mund die Anrede"Mein Sohn"(Mt. 9, 2),"Meine Tochter"(Lk. 8, 48). Die leiblichen Väter haben wir als unsere Erzieher nur eine Zeitlang (Hebr. 12, 9.10)."Vater und Mutter verlassen mich, aber der Herr nimmt mich auf"(Ps. 27, 10). Der Heiland bleibt uns. Seine liebende Fürsorge und freundlich ernste Zucht wird nie unterbrochen."Er ist gestern und heute und derselbe in alle Ewigkeit"(Hebr. 13, 8). Friedefürst: Er ist ein Fürst, der Frieden bringt. Die Fürsten und Gewaltigen dieser Welt sind meist nicht Friedensbringer, sondern Friedensstörer. Die Macht- und Länder- oder Geldgier stiftet immer neue Kriege. So wird durch die Machthaber die Erde zum blutgetränkten Schlachtfeld. Die Seufzer über Bedrückung und Gewalttat hören nicht auf. Der Neugeborene ist ein Fürst des Friedens. Sein Friedensreich soll noch einmal groß und weltumfassend werden. Dies geschieht, wenn er wiederkommt mit großer Kraft und Herrlichkeit. Nun tritt er die Königsherrschaft auf Erden an. Dann haben die Kriege ein Ende. Denn die Unruhestifter und Gewalttätigen, die Räuber und Ungerechten, alle Feinde Gottes und seines Gesalbten werden weggeräumt."Ein Gerechter herrscht nun unter den Menschen. Er herrscht in der Furcht Gottes (vgl. Jesaja 11, 3) und ist erquickend wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, am Morgen ohne Wolken, da vom (erwärmenden) Glanz das Gras ans der Erde wächst"(2. Sam. 23, 3. 4). Nun wird die Erde zu einem Garten Gottes. - Der Friede ruht auf der Gerechtigkeit. Aus der Sünde entspringen Streit und Krieg. Jetzt begründet der Friedefürst seine Herrschaft in den Herzen derer, die sich ihm öffnen und ergeben. Der Friede der Gotteskinder ruht auf Gericht und Gerechtigkeit. Der faule Friede des alten Menschen muss zerstört und das alte Wesen nach allen Seiten gerichtet werden. An Stelle der Ungerechtigkeit, von der wir beherrscht sind - denn"die Sünde ist das Unrecht" (1.Joh. 3, 4) - muss die Gerechtigkeit treten, die Gott uns am Kreuz seines Sohnes bereitet. Wenn wir dann gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

So begehen wir denn wiederum das Gedächtnis der Geburt unseres teuern und hochgelobten Herrn und Heilandes Jesu Christi, der nunmehr, erhöht zu der Rechten der Majestät, uns vertritt und uns bei der erworbenen Erlösung schützt und erhält. – Gott hat Wort und Treue gehalten. Was er den Ersteltern in ihrer tiefen Traurigkeit und Verlorenheit verheißen hat von dem Weibessamen, er hat ihn kommen lassen, diesen Samen. Den hat er kommen lassen, auf welchen alle Gläubigen der Vorzeit geschaut haben in ihrer Mühe und Arbeit; den, auf welchen sie geschaut haben als auf ihren einzigen Trost im Leben und im Sterben; den, auf welchen die ganze Kirche der Vorzeit sehnsüchtig geharrt, nach welchem sie mit Verlangen ausgesehen, dessen Tag Abraham mit Freuden erblickte und auch Sara, da ihnen Isaak geboren wurde, – Gott hat ihn kommen lassen. Er ist gekommen, in dem der Himmel und die Erde geschaffen wurden, das ewige Licht in unserer Finsternis, der einzige Weg zum Vater, wo wir zur Hölle liefen, die einzige, ewige Wahrheit wider unser Irrsal, das ewige Leben trotz unseres Todes. Und hat die Gemeinde der Vorzeit in ihrem Harren freudig und gläubig in all ihrem Leiden gesungen: Er kommt, er kommt! – Maria, seine Mutter, hat zuerst sagen können: Da ist er! Und wir, wir mögen freudig und dankend singen und jubilieren: Er ist gekommen, der uns gewaschen von unsern Sünden in seinem Blute.

Das ist der schönste aller Tage,
den Gott uns schenkt, weil er uns liebt,
dass jeder nun der Furcht entsage,
sich freue, weil Gott Freude gibt.
Schenk heut, Erbarmer, Heil und Segen,
es ist dein Tag der Herrlichkeit!
Gib, dass wir all erfahren mögen,
wie hoch, Herr, deine Gnad erfreut!


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, welches Herrschaft ist auf Seiner Schulter. Und Er heißt Wunderbar, Rat, Gott – Held, Ewigvater, Friedefürst.

Das Kindlein, in Bethlehem geboren, ist ein Wunderkind. Der Knecht des Herrn, Jesajas spricht im Namen seines Volkes: uns ist ein Kind geboren, uns ist ein Sohn gegeben. Gott sei gelobt! Auch wir dürfen sagen: uns gehört Er! denn die göttliche Engelsbotschaft lautete: siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Dieses Kindlein ist die Gabe der unendlichen Liebe Gottes an die Welt , und wer immer im Glauben steht, darf mit Loben und Danken ausrufen: auch mir ist Er gegeben vom Vater. Wer kann es ergründen, was uns in Ihm geschenket ist? Auf die Schultern dessen, der einst arm und klein in Bethlehems Krippe lag, hat der Vater die Herrschaft über alle Dinge gelegt; Ihm ist gegeben alle Gewalt, im Himmel und auf Erden. Alle, die sich beugen unter Ihn, und wieder Kindlein werden, haben Anteil an Seinem Reich; Er hält, trägt und bewahrt sie mit Seiner königlichen Macht; Er macht Kronenträger aus ihnen. – Er heißt Wunderbar. Das Wort ward Fleisch, und wohnete unter uns; ist das nicht ein Wunder! Der Herr der Herrlichkeit in Knechtsgestalt ist ein Wunder. Er, der alle Dinge geschaffen hat, ringend in Gethsemane, hängend am Fluchholz, auferweckt von den Toten ist ein wunderbarer Mann. Mir ist Er gegeben; für mich ist Er geboren, für mich ist Er gehorsam gewesen, für mich hat Er geblutet, für mich ist Er auferstanden, und so bin ich selber ein Wunder, ein Wunder Seiner Liebe. – Er ist der Rat . Einst fand Er keinen Raum in der Herberge; die Seinen nahmen ihn nicht auf; Er war der Allerverachtetste; jetzt regiert Er mit unendlicher Weisheit. Ohne Ihn ist die Welt ratlos, hoffnungslos; Sein Rat führet alles herrlich hinaus, und macht zu Schanden alle Weisheit der Welt. Auch als Rat gehört Er mir; Er ist mein Licht, Er ist mein Führer. – Er ist der starke Gott, Gottheld . Für eine Weile hat Er sich unter die Engel erniedrigt; nun hat Er wieder die Herrlichkeit, die Er von Anfang beim Vater hatte, und als starker Gott sitzt Er zur Rechten der Majestät. Niemand im Himmel und auf Erden kann Seiner Hand widerstehen. Mir ist Er gegeben; ich mit allen meinen Sachen bin in Seiner Hand. – Er ist der Ewig vater für mich. In Ihm hatte der Vater von Ewigkeit her Liebesgedanken über mich. In Ihm schaue ich dem Vater ins Herz hinein, in Ihm sehe ich den Vater, durch Ihn bin ich Gottes Kind für Zeit und Ewigkeit. Er ist der Friedefürst für alles, was Ihm huldigt. Er hat Friede gemacht zwischen uns und dem Vater, und Er wird nicht ruhen, bis es erfüllt sein wird: Friede auf Erden.

Herr der Herrlichkeit! Du bist ein Kindlein geworden um meinetwillen. Ich danke Dir, ich bete Dich an. Amen